Rollstuhl sicher im Auto befördern: Unsere hilfreichsten Tipps
Letzte Aktualisierung am: 6. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
FAQ: Rollstuhl im Auto
Um mit einer Behinderung mobil zu sein, muss der Rollstuhl sicher im Fahrzeug befördert werden. Gemäß § 21a Straßenverkehrsordnung (StVO) muss das entweder durch ein Rückhaltesystem geschehen oder per entsprechender Ladungssicherung. Welche Sicherung in Frage kommt, hängt davon ab, ob eine Person mit befördert wird oder nicht.
Direkte Vorschriften gibt es nur für neu zugelassenen Fahrzeuge, die explizit für den Rollstuhltransport mit Personen verwendet werden sollen. Diese müssen seit 2016 die Norm DIN 75078 Teil 2 oder entsprechende ISO-Normen erfüllen. Grundsätzlich müssen die Rückhaltesystem in allen Fahrzeugen der neuesten Technik entsprechen und für die Sicherung geeignet sein. Mehr zu den Vorgaben lesen Sie hier.
Ja. Sichern Sie einen Rollstuhl im Auto nicht richtig, kann das Bußgelder zwischen 25 und 75 Euro bedeuten. Auch ein Punkt in Flensburg kann möglich sein. In der Tabelle finden Sie einen Überblick zu möglichen Sanktionen.
Inhaltsverzeichnis:
Bußgelder bei falscher Sicherung von Rollstühlen
Sichern Sie einen Rollstuhl im Auto falsch oder gar nicht, kann das Sanktionen zur Folge haben. Achtung: Sowohl Fahrer als auch Halter müssen mit Konsequenzen rechnen.
Verstoß | Bußgeld | Punkte |
---|---|---|
vorgeschriebennes Rückhaltesystem nicht angelegt | 30 EUR | |
Rollstuhl ohne Rückhaltesystem befördert bzw. Inbetriebnahme zugelassen | 30 EUR | |
Als Halte nicht sichergestellt, dass Rückhaltesystem rdnungsgemäß genutzt wurde | 30 EUR | |
Ladung ohne vorgeschriebene Sicherungsmitteln befördert | 25 EUR | |
Ladung nicht verkehrssicher verstaut | 35 EUR | |
Ladung nicht verkehrssicher verstaut - andere Verkehrsteilnehmer wurden gefährdet | 60 EUR | 1 |
Ladung nicht verkehrssicher verstaut - es kam zum Unfall | 75 EUR | 1 |
Auto für den Rollstuhltransport ausrüsten: Was gilt?
Auch Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen können am Straßenverkehr teilnehmen, sei es als Fahrer oder als Mitfahrer in einem Fahrzeug. Sind sie auf einen Rollstuhl angewiesen, muss dieser in der Regel auch im Fahrzeug befördert werden. Sowohl beim Rollstuhltransport im Auto als auch bei der Beförderung einer Person im Rollstuhl gelten Vorschriften zur Sicherung. Zum einen greifen die Vorgaben zur Ladungssicherung, zum anderen können die Regeln aus § 21a Straßenverkehrsordnung (StVO) zur Anwendung kommen.
Ist es nicht möglich, einen Rollstuhlfahrer im Auto zu transportieren und ihn mit dem Sicherheitsgurt anzuschnallen, erfolgt die Beförderung falls möglich dann im Rollstuhl. Hierfür bedarf es dann bestimmter Rollstuhl-Befestigungssysteme im Auto. Gemäß § 21a StVO müssen diese Rückhaltesystem während der gesamten Fahrt angelegt bzw. genutzt werden:
Vorgeschriebene Sicherheitsgurte müssen während der Fahrt angelegt sein; dies gilt ebenfalls für vorgeschriebene Rollstuhl-Rückhaltesysteme und vorgeschriebene Rollstuhlnutzer-Rückhaltesysteme.
Rückhaltesysteme: Rollstuhl richtig im Auto sichern
Der Sicherheitsgurt reicht für den Rollstuhl im Auto in aller Regel nicht aus. Diese sind nicht dafür ausgelegt eine Person und einen Rollstuhl abzusichern bzw. zurückzuhalten. Daher werden bestimmte Befestigungs- und Rückhaltesysteme für Rollstühle verwendet. Die Rückhaltevorrichtungen, mit denen Sie einen Rollstuhl im Auto befestigen können, sollten aber einigen Vorgaben entsprechen. Zudem muss auch der Rollstuhl so ausgerüstet sein, dass er im Fahrzeug festgemacht werden kann.
Um ein Auto für den Rollstuhltransport richtig auszurüsten, sollten sich Halter an spezialisierte Firmen oder Werkstätten wenden. Die Sicherheit der Insassen steht an erster Stelle. Das gilt natürlich auch, wenn Sie einen Rollstuhl im Auto transportieren oder mitnehmen. Eine solches System besteht in der Regel aus im Fahrzeug angebrachten Gurten, die am Rollstuhl befestigt werden. Es handelt sich also um einen Sicherheitsgurt einen Rollstuhl im Auto. Allerdings ist es nicht immer ganz einfach festzustellen, wo am Rollstuhl die Gurte dann hingehören. Wichtig ist, dass der Rollstuhl an sich als Fahrzeugsitz geeignet ist und somit auch für die Beförderung genutzt werden darf.
Angaben dazu müssen die Hersteller liefern, die Rollstühle entsprechenden Crashtests unterzogen werden. Üblicherweise müssen die Rollstühle zudem die Vorgaben der DIN-Norm ISO 7176-19 erfüllen.
Des Weiteren ist natürlich auch die Person im Rollstuhl entsprechend zu sichern, denn auch für diese Mitfahrer gilt eine Gurt- bzw. Sicherungspflicht. Das kann zum Beispiel über einen sogenannten Kraftknoten nach Norm DIN 75078 Teil 2 erfolgen. Hierbei ist der Mitfahrer im Rollstuhl durch einen Drei-Punkt-System geschützt und dieses ist mit der Rollstuhlsicherung im Fahrzeug verbunden. Der Rollstuhl ist per Halterung im Auto durch vier Gurte gesichert, die in einem Kraftknoten am Fahrzeugboden zusammenlaufen und verankert sind. Vorgeschrieben ist diese Sicherung nach DIN 75078 Teil 2, ein nicht Vorhandensein könnte aber bei einem Unfall den Versicherungsschutz mindern.
Wichtig ist, dass die Befestigung für den Rollstuhl im Auto den neuesten Stand der Technik entspricht und zur Absicherung geeignet ist. Andernfalls drohen Sanktionen. Das gilt natürlich auch, wenn Sie den Rollstuhl im PKW als Ladung transportieren.
Darf man einen faltbaren Rollstuhl auf einem Fahrrad Träger transportieren. Rollstuhl passt nicht in den Kopferraum, weil wir einen Hund mit nehmen möchten.
Wie schaut es mit einer Person aus der mit Rollstuhl transportiert wird, mit folgendes Problem (geistige Behinderung)
1: Mein Sohn hat ständig den Schultergurt im Mund
2: er wickelt sich den Schultergurt auch sehr oft um den Hals.
3: schule macht Kontrollen und duldet als alternative zur Schultergurt, einen weiteren Beckengurt der an der Karosserie befestigt werden kann nicht.
Welche Alternativen haben wir jetzt noch?
Mit freundlichen Grüßen Sven G
hallo ich habe mall eine frage -meine frau ist im rolstuhl. habe eine reault kangoo wenn ich im auto die 2 stze ras mache darf ich meine frau mit eine scoter transportieren die sitz ja da din mache auch gurte dran
Hallo,
ist es erlaubt, einen Rollstuhl, der zusammenklappbar ist, im Kofferraum zu transportieren (einem Skoda Octavia Limousine), während die Person, die den Rollstuhl benötigt ganz normal auf einem Sitz im Fahrzeug mit dem Gurt gesichert ist?
Der Kofferraum ist eine geschlossene Einheit, also wird der Rolstuhl einfach in den Kofferraum gelegt.
Verrutschen ist nicht möglich, da 1. eine Gummimatte im Kofferraum ist und 2. der Kofferraum ohnehin dann voll ist.
Muss der Rollstuhl trotzdem noch gesichert werden?
Droht da Bussgeld, falls ich kontrolliert werde?
Und wie verhält sich die gleiche Sachlage, nur, dass der Rollstuhl in den Kofferraum eines Smart Forfour gestellt wird?
Für eine entsprechende Auskunft wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Vielen Dank für Ihre Mühe.
Mit freundlichen Grüßen
B.B.
Guten Tag,
ich hätte folgende Frage:
Mein Sohn besitzt sowohl einen Rollstuhl wie auch einen speziellen Rehabuggy, in dem er meiner Meinung nach „sicherer“ im Auto sitzt. Ist es möglich ihn auch in dem Buggy sitzend mitzunehmen? Gibt es da eine rechtliche Grundlage?
Haben einen umgebauten Caddy mit Rollstuhlrampe.
Ich arbeite bei einem Öffentlichen Personentransporter (Busunternehmen). Wie ich aus Erfahrung von meinem vorherigen Arbeitgeber gelernt habe,
dürfen Rollifahrer nur in Fahrtrichtung befestigt werden. Hier wurde mir nun gesagt dass Rollifahrer Vorwärts (In Fahrtrichtung) sowie als auch mit der Sicht nach hinten (Rückwärts) befestigt werden können.
Ist diese Behauptung richtig oder falsch ?
Gibt es im Öffentlichen Personen Nahverkehr hier andere Vorschriften ?
Hey Engelbert,
im öffentlichen Personennahverkehr gibt es keine Möglichkeit die Kraftknoten zu nutzen, daher werden die Rollstuhlfahrer rückwärts transportiert, damit im falle einer Notbremsung der Rollstuhl mit dem Rücken gegen feste bestandteile rutscht.
Bei privaten Busunternehmen müssen die Rollstuhlfahrer meines wissens nach in Fahrtrichtung transportiert werden. Bei uns gab es eine Abmahnung als einmal ein Klient anders transportiert wurde.
Wird eine Person im Rolli sitzend befördert , muss dann am Rolli eine Kopf bzw Nackenstütze angebracht sein ?
Nein, die Kopf oder nackenstützen sorgen sogar teils für größere Schäden im Falle eines Unfalls.
Was sinn macht ist wenn der transportierende Wagen mit einer festen rückenplatte ausgestattet ist, aus der sowohl der schulterschräggurt kommt, als auch eine sicherung von Hinten. Ich hab bisher allerdings erst einen Umbau gesehen bei dem sowas wirklich gemacht wurde.
Ist bis heute mein Lieblingsumbau und der bei dem ich meine Klienten am liebsten mitfahren lasse.
Kopfstütze ist deffinitiv Pflicht – arbeite im Behindertentranpsort.
Nein, laut ADAC ist das noch nicht gesetzlich vorgeschrieben. Es wird noch überlegt. Allerdings kann es sein, dass die Versicherung bei einem Unfall nicht vollständig sondern vermindert greift. Daher gehen seriöse Unternehmen auf Nummer sicher und schützen die Fahrgäste vernünftig.
Ich habe eine Frage. Ich sitze im Rollstuhl und mein Freund hat ein Auto in dem er mich mitnimmt. Ich kann auf dem Beifahrersitz platz nehmen und der Rollstuhl muss in den Kofferraum. Wir finden keine Möglichkeit in einem Mazda 3 diesen zu sichern. Es gibt keine Befestigungsringe oder Ösen, wo man Gurte befestigen könnte oder ein Netz an den Seiten zu verbinden. Was können wir tun? Können wir haftbar gemacht werden falls etwas passiert?
Müssen wir Bußgeld bezahlen, falls wir kontroliert werden?
Mit freundlichen Grüßen
Karin D
Es handelt sich um einen schiebe Rollstuhl ohne Elektrik. Ist zusammen klappbar und wiegt ca. 15kg. Hat ca. die Maße 70x70x30cm.