Schmerzensgeld bei einem Tinnitus: Gibt es eine Entschädigung?
Letzte Aktualisierung am: 19. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Tinnitus: Wie viel Schmerzensgeld ist zu erwarten?
Verletzung | Schmerzensgeld bei einem Tinnitus | Gericht/ Jahr |
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Beidseitiger Tinnitus | ca. 10.230 € | OLG Nürnberg/1996 (Az. 4 U 2109/96) |
Tinnitus und HWS-Syndrom | 6.500 € | OLG Düsseldorf/2003 (Az. 1 U 221/02) |
Mittelschwerer Tinnitus und Prellungen | 12.000 € | OLG Naumburg/2013 (Az. 1 U 97/12) |
Posttraumatischer Tinnitus mit hochtonbetonter Schwerhörigkeit nach Schlag gegen den Hinterkopf | 5.000 € | LG Ulm/2002 (Az. 3 O 149/02) |
Beidseitiger Tinnitus nach Auffahrunfall sowie HWS-Syndrom | 4.000 € | LG Frankfurt (Oder)/2006 (Az. 2-10 O 422/03) |
Ein Tinnitus kann für Betroffene sehr belastend sein
Egal ob sich ein Tinnitus durch Summen, Rauschen oder Brummen im Ohr bemerkbar macht – er stellt eine teilweise gravierende Einschränkung der Lebensqualität dar. Einige leiden unter einem Gefühl des Kontrollverlusts, andere können sich nur noch schwer konzentrieren und wieder andere werden sogar depressiv. Jeder Vierte hatte in seinem Leben bereits mit dem lästigen Ohrensausen zu kämpfen.
Wurde beispielsweise bei einem Unfall im Straßenverkehr das Trommelfell verletzt, ist ein Tinnitus oft die Konsequenz. Aber auch, wenn die Halswirbelsäule (HWS) in Mitleidenschaft gezogen wurde, kann dies negative Auswirkungen auf das Nervensystem im Kopfbereich und somit das Hörvermögen haben.
Wann ein Anspruch auf Schmerzensgeld bei einem Tinnitus nach einem Verkehrsunfall besteht und in welcher Höhe sich die zu zahlende Entschädigungssumme ungefähr bewegt, können Sie in unserem Ratgeber nachlesen.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Schmerzensgeld bei einem Tinnitus
Wurde das Trommelfell verletzt, macht sich dies schnell durch ein Brummen oder Rauschen im Ohr bemerkbar. Dies stört nicht nur die Konzentration der betroffenen Person – zum Teil ruft ein Tinnitus sogar Depressionen hervor.
Leiden Sie aufgrund des Fremdeinwirkens einer dritten Person an einem Tinnitus, kann sich daraus durchaus ein Anspruch auf Schmerzensgeld ergeben.
In welcher Höhe sich das Schmerzensgeld bei einem Tinnitus in etwa bewegt, können Sie dieser Schmerzensgeldtabelle entnehmen.
Wann ein Tinnitus Schmerzensgeld rechtfertigt
Personen, denen bei einem Unfall Schaden zugefügt wurde, haben unter gewissen Voraussetzungen Anspruch auf Schmerzensgeld, um sie für die erlittenen Verletzungen zu entschädigen. Wann dies der Fall ist, hält das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) fest. In § 253 heißt es dazu:
Ist wegen einer Verletzung des Körpers, der Gesundheit, der Freiheit oder der sexuellen Selbstbestimmung Schadensersatz zu leisten, kann auch wegen des Schadens, der nicht Vermögensschaden ist, eine billige Entschädigung in Geld gefordert werden.“
Um Schmerzensgeld bei einem Tinnitus nach einem Autounfall zu erhalten, muss der Zusammenstoß demnach von einem Dritten verursacht und der Geschädigte unverschuldet darin verwickelt worden sein. Daraus resultieren Schadensersatzansprüche für erlittene Verletzungen und Schmerzen, die bei der Versicherung des Unfallverursachers geltend gemacht werden können.
Schmerzensgeldtabelle: Bei einem Tinnitus die Höhe der Entschädigungssumme bestimmen
Je nachdem, ob sich Geschädigte nach einem Unfall dazu entschließen, sich außergerichtlich mit der gegnerischen Versicherung zu einigen oder das Schmerzensgeld bei einem Tinnitus in einer Gerichtsverhandlung einzuklagen – die Unterstützung eines Anwalts ist stets von Vorteil.
Einige Versicherungen versuchen, die zu zahlende Summe zu schmälern, indem sie behaupten, der Tinnitus sei nicht das Ergebnis eines Verkehrsunfalls, sondern lediglich eine stressbedingte Erkrankung oder ähnliches. Grundsätzlich ist das Ohrensausen schwer nachzuweisen, weshalb meist ein fundiertes Gutachten von einem Arzt verlangt wird.
Ein Anwalt ist mit der Vorgehensweise der Versicherungen jedoch bestens vertraut und kann Ihnen dabei helfen, das Schmerzensgeld bei einem Tinnitus durchzusetzen, welches Ihnen zusteht. Um die Höhe des zu zahlenden Schmerzensgeldes bestimmen zu können, wird oft eine sogenannte Schmerzensgeldtabelle zur Hilfe genommen.
Hatte 1969 einen Autounfall als Beifahrerin ,mein Mann rammte 2 Bäume.Hatte eine HWS -Verletzung und ein Knall-Schleudertrauma.Da begann auch der Tinnitus,nicht sehr laut,immer gleichmäßig,trotzdem unangenehm.
Wohne seit 2021 hier in Betr.Wohnen.Die Wohnung hat viele Mängel,u.a. ist die Heizung nicht regulierbar,es wird extrem geheizt,vor allem nachts.(Schlafzimmer bis 29′)Bin ins Wo.-Zi,Fernsehsessel.Der Tinnitus hat sich extrem verschlimmert,so dass ich oft 3erlei Töne wahrnehme ,unerträglich.Mehrmals HNO-Arzt ,Hörgerät ausprobiert,(noch unerträglicher)höre sehr viel schlechter,viel Kopfschmerzen.Bekomme keine andere Wohnung wegen meines Alters(83)u.kleiner Rente.
Ein Kollege hat mir auf Arbeit einen illegalen Sprengkörper beim Urinieren ins Dixi geworfen und seitdem habe ich einen starken Tinnitus auf dem rechten und einen nicht ganz so starken auf dem linken Ohr. Kann mir jemand sagen wie ich damit am besten umgehe? Und mit was ich rechnen könnte? Danke im voraus und liebe Grüße