Seat Diesel Skandal: Betroffene Fahrzeuge und Rechte der Verbraucher
Letzte Aktualisierung am: 6. September 2024
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Abgasskandal bei Seat: Was können betroffene Seat-Fahrer tun?
Seit Jahren schwelt der Skandal um die Manipulation von Abgaswerten, der unter dem Namen “Dieselgate” traurige Berühmtheit erlangte. 2015 wurde bekannt, dass der Autokonzern Volkswagen mithilfe einer Abschalteinrichtung in seinen Dieselfahrzeugen gesetzlich vorgegebene Abgasgrenzwerte umging. Hierbei geht es um Grenzwerte für das gesundheitsschädliche Stickoxid.
Auch die Konzerntöchter Audi, Skoda und Porsche sind vom Abgasskandal betroffen. Darüber hinaus werden auch den Autoherstellern Daimler und BMW Manipulationen vorgeworfen. Ist auch die Automarke Seat in den Diesel-Skandal verwickelt? Welche Seat-Modelle sind vom VW-Skandal betroffen? Was bedeutet das für die Kunden und welche Rechte stehen ihnen zu?
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Seat-Diesel-Skandal
ja, denn auch in Modelle von Seat wurde der Motor EA 189 mit der illegalen Abschalteinrichtung eingebaut.
Eine Übersicht dazu finden Sie hier.
Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, gegen die Hersteller, die vom Dieselgate betroffen sind, zu klagen. Ob ein solches Vorgehen erfolgsversprechend ist, sollte ggf. mit einem Anwalt besprochen werden.
Hintergründe zum Diesel-Skandal bei Seat
Seat ist eine Konzernmarke des Autoherstellers VW. Bei den Seat-Diesel-Fahrzeugen wurde der Motor EA 189 eingebaut, der mit einer illegalen Abschalteinrichtung ausgestattet ist. VW-Kunden, die einen derart ausgestatteten Diesel dieser Marke fahren, haben eine Aufforderung zum Software-Update erhalten. Dieses wurde vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) genehmigt. Laut Seat soll sich dieses Update nicht negativ auf die Lebensdauer des Motors auswirken. Experten sehen das jedoch anders.
So verwundert es nicht, dass viele Kunden von Seat durch den Diesel-Skandal und dessen Folgen verunsichert wurden. Denn die Medien berichteten immer wieder von Schäden an Diesel-Autos, die nach dem Einspielen des Software-Updates auftraten. Außerdem kann sich ein solches Update auch negativ auf Verbrauch und Leistung des Autos auswirken.
Ist mein Seat vom Abgasskandal betroffen?
Die vom Abgasskandal betroffenen Modelle fahren mit einem EA 189-Motor und stammen aus den Baujahren 2009 bis 2014.
Den besagten Motor gibt es in folgenden Hubraum-Varianten:
- 1,2 Liter Diesel
- 1,6 Liter Diesel
- 2,0 Liter Diesel
Verwendet wurden die manipulierten Motoren in folgenden Seat-Fahrzeugen:
- Alhambra
- Altea
- Exeo
- Leon II
- Toledo IV
Ihre Rechte im Seat-Diesel-Skandal: Was Sie als Seat-Kunde tun können
Jeder Käufer hat grundsätzlich das Recht auf ein mangelfreies Auto. Weist das Fahrzeug doch einmal einen Mangel auf, so muss der Händler diesen beseitigen. Kann ein solcher Mangel nicht behoben werden, hat der Käufer die Wahl:
- Er hat entweder einen Anspruch auf Minderung des Kaufpreises.
- Er kann aber auch die Rückabwicklung des Kaufvertrags verlangen: Das heißt, er fordert den Kaufpreis zurück, abzüglich einer Nutzungsentschädigung und gegen Rückgabe des PKW.
Nach dem Seat-Diesel-Skandal: Anspruch auf Schadensersatz
Die im EA 189-Motor eingebaute Abschalteinrichtung ist illegal. Seat-Kunden wussten beim Kauf ihres Fahrzeugs nicht, dass es eine gesetzeswidrig eingebaute Software enthielt. Stattdessen gingen sie davon aus, ein technisch einwandfreies Fahrzeug zu kaufen, das den gesetzlichen Bestimmungen entspricht.
Das Landgericht Frankfurt am Main sah hierin in einem Fall eine arglistige Täuschung eines Seat-Kunden durch die Seat Deutschland Niederlassung GmbH (Urteil vom 20.10.2017, Az. 2-25 O 547/16). Weil es sich bei dieser Niederlassung um eine Tochtergesellschaft des VW-Konzerns handelt, müsse sich diese das Verhalten von VW zurechnen lassen.
Der Autobauer habe den Kunden nicht darüber aufgeklärt, dass das Auto aufgrund der gesetzeswidrigen Einrichtung nicht zulassungsfähig sei und der Widerruf der Typengenehmigung drohe. Dies sei aber seine Pflicht gewesen.