Sichtbarkeit im Straßenverkehr: Worauf kommt es an?
Letzte Aktualisierung am: 14. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Gut sichtbar im Straßenverkehr
Gerade während der dunklen Jahreszeit und in der Nacht hängt die Sicherheit im Straßenverkehr maßgeblich von einer guten Sichtbarkeit der Verkehrsteilnehmer ab. Denn nur wenn Autofahrer Fußgänger und Radfahrer frühzeitig erkennen, können sie im Ernstfall rechtzeitig bremsen und ggf. einen schweren Unfall vermeiden.
Doch welche Maßnahmen lassen sich ergreifen, um gut sichtbar im Straßenverkehr unterwegs zu sein? Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Wie wirkt sich die Farbe der Kleidung auf die Sichtbarkeit im Verkehr aus? Und welche Verhaltensregeln sollten Autofahrer beherzigen? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Sichtbarkeit im Straßenverkehr
Die Kleiderwahl spielt bei der Sichtbarkeit und somit auch bei der Verkehrssicherheit eine wichtige Rolle. Denn nur wenn Autofahrer Fußgänger oder Radfahrer frühzeitig erkennen, können diese im Ernstfall noch rechtzeitig bremsen und somit einen Unfall vermeiden.
Reflektierende Materialien verfügt über eine Sichtweite von bis zu 150 m. Einen Vergleich mit dunkler und heller Kleidung liefert diese Grafik.
Wenn Sie nachts mit dem Auto fahren, sollten Sie Ihr Fahrverhalten und die Geschwindigkeit anpassen. Weitere Tipps finden Sie hier.
Was beeinflusst die Sichtbarkeit im Straßenverkehr?
Wie sicher wir im Straßenverkehr unterwegs sind, hängt nicht selten von unserer Sichtbarkeit ab. Daher schreibt der Gesetzgeber für Fahrzeuge verschiedenste Beleuchtungseinrichtungen vor. Fußgänger verlassen sich nachts hingegen in den meisten Fällen auf den Schein der Straßenlaternen, was mitunter ein falsches Sicherheitsgefühl hervorruft. Denn entscheidend für die Sichtbarkeit im Straßenverkehr ist üblicherweise nicht die Beleuchtung, sondern der Kontrast zum Hintergrund bzw. der Umgebung.
Demnach spielen die gewählten Kleidungsstücke bzw. deren Farbe und Material eine wichtige Rolle. Wie sich helle und dunkle Kleidung im Straßenverkehr auf die Sichtbarkeit auswirken, veranschaulicht die nachfolgende Grafik:
Wie die Grafik zeigt, beträgt die Sichtweite bei dunkler Kleidung nur rund 25 m. Zu wenig, damit ein Auto mit 50 km/h noch rechtzeitig zum Stehen kommt. Denn der Anhalteweg bei einer Gefahrenbremsung beträgt bei dieser Geschwindigkeit bereits 27,5 m. Mit heller Kleidung erhöht sich die Sichtweite auf immerhin rund 40 m und entspricht damit dem normalem Anhalteweg bei Tempo 50. Ein Unfall ist demnach etwa durch eine verzögerte Reaktionszeit nicht ausgeschlossen. Um die Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu erhöhen, empfehlen Experten daher Kleidung mit reflektierenden Materialien. Denn diese sorgen für eine Sichtweite von bis zu 150 m, wodurch Autofahrer in der Regel genug Zeit haben, um rechtzeitig reagieren zu können.
Übrigens! Auch bei vollkommen gesunden Augen verschlechtern sich in der Nacht und während der Dämmerung das Kontrastsehen und die Sehschärfe deutlich. Daher sollten Autofahrer besonders aufmerksam fahren und die Geschwindigkeit anpassen.
Tipps: So sind Sie im Straßenverkehr gut sichtbar!
Um die Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu erhöhen, sollten sich insbesondere Fußgänger und Radfahrer für Kleidung in hellen Farben und mit reflektierenden oder fluoreszierenden Elementen entscheiden. Diese sollten sowohl vorne, hinten als auch seitlich angebracht sein, damit Sie von allen Seiten sichtbar sind. In Herbst und Winter ist zudem das Tragen von Warnwesten sinnvoll. Diese sollten den Normen EN ISO 20471 oder EN 1150 entsprechen.
Auch beim Kauf von Schulranzen sollten Eltern auf solche Vorgaben achten. So schreibt die DIN-Norm 58124 vor, dass sichtbare Flächen von Schultaschen zu zehn Prozent aus retroreflektierendem sowie zu 20 Prozent aus fluoreszierendem Material in Tagesleuchtfarben bestehen müssen.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, an Jacken, Mützen und Taschen zusätzliche Reflektoren anzubringen. Ebenso können Blinklichter dazu beitragen, die Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu verbessern. Damit Kinder diese akzeptieren, sollten Eltern mit gutem Beispiel vorangehen und selbst Warnwesten sowie Reflektoren anlegen.
Es ist außerdem sinnvoll, den Schulweg gemeinsam mit anderen Kindern zu absolvieren, weil Gruppen leichter gesehen werden als Einzelpersonen. Ist dies nicht möglich und ist auch die Straßenbeleuchtung eher dürftig, kann auch eine Taschenlampe oder die Lampe im Handy dafür sorgen, dass Fußgänger schneller erkannt werden.
Übrigens! Kinder lernen nicht selten spielerisch – etwa durch Lieder wie „Was zieh’ ich an?“ von Rolf Zuckowski – mehr zur Sichtbarkeit im Straßenverkehr. In der Grundschule wird das Thema meist bereits in der 1. Klasse behandelt, wenn sich die Schüler mit dem sicheren Schulweg befassen.
Durch ihr Fahrverhalten können auch Autofahrer zur Verkehrssicherheit bei Dunkelheit beitragen. Damit diese Passanten möglichst früh erkennen, sollten sie:
- die Fahrweise den Sichtverhältnissen anpassen,
- die Geschwindigkeit reduzieren,
- bei Dämmerung und Dunkelheit besonders aufmerksam sein,
- Frontscheibe und Scheinwerfer regelmäßig säubern und
- ggf. für eine bessere Sicht die Wischerblätter austauschen.