Heizkosten sparen: Tricks und Tipps für Ihren Haushalt
Letzte Aktualisierung am: 21. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
So können Sie richtig lüften und heizen
Im Durchschnitt zahlten Personen in einer 70 Quadratmeter großen Wohnung 1.000 Euro Heizkosten. Wer mit Öl heizt, beschreitet bis zu 20 Prozent mehr und ein fernwärmebeheizter Haushalt muss etwa 16 Prozent mehr als mit einer Heizung mit Gas zahlen (Quelle: Bundesweiter Heizspiegel 2014).
Bei dieser großen Summe lohnt es sich, Heizkosten zu sparen – vor allem bei der Betrachtung der Heizölpreise. Hausbesitzer können im Rahmen von Sanierungsarbeiten die Betriebskostenabrechnung senken. Doch auch Personen in einer Mietwohnung sparen mit kleinen Verhaltensänderungen in puncto richtig lüften und heizen Kosten. Wer nebenbei auch noch Strom spart, kann seine Nebenkosten richtig senken.
Nachfolgend finden Sie kleine und große Veränderungen, mit denen Sie Heizkosten sparen. Die Tipps und Tricks sind einfach nachzumachen und schonen den Geldbeutel und die Umwelt.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Heizkosten sparen
Eine Maßnahme kann der Wechsel zu einem günstigerer Versorger sein. Diesen können Sie zum Beispiel über einen Heizöl- oder Gasvergleich finden.
Wer sich an ein paar Vorgaben hält, kann die Wärme der Heizung optimal nutzen. Die Tipps zum richtigen Heizen finden Sie hier.
Eine effizientere Heizungsanlage oder eine Sanierung, bei welcher die Isolierung verbessert wird, können den Verbrauch reduzieren. Investitionen die sich bei steigenden Heizölpreisen lohnen können.
Hier finden Sie weitere Energiespartipps
Wie spare ich Heizkosten?
Richtiges Heizen macht sich bereits deutlich bei der Heizkostenabrechnung bemerkbar. Es müssen also nicht immer umfangreiche Sanierungsarbeiten her. Wer jedoch über einen Hauskauf nachdenkt, sollte sich auch über Energiesparmaßnahmen Gedanken machen. Eine richtige Dämmung kann die Heizkosten langfristig senken.
Seit 1981 gilt die Heizkostenverordnung (HeizkostenV) in Deutschland. Sie regelt u.a. die Verbrauchserfassung und die Kostenverteilung bei einem Miet- und Wohnungseigentümerverhältnis bei Zentralheizungen. Paragraph 7 der HeizkostenV regelt die Verteilung der Wärmekosten auf die Mieter.
Laut Paragraph 7 der Heizkostenverordnung muss der Vermieter 50 bis 70 Prozent des Wärmeverbrauchs auf den Haushalt bzw. Nutzer umlegen. Die restlichen Kosten sollen anteilig nach der Wohn- und Nutzfläche bzw. dem umbauten Raum auferlegt werden.
Die Höhe des Anteils richtet sich nach der Dämmung der Leitungen des jeweiligen Wohnraumes. Die aufzuteilenden Kosten gliedern sich in
- die verbrauchten Brennstoffe sowie die Lieferung der Wärme,
- den Betriebsstrom,
- die Eichung, Wartung und Pflege der Heizungsanlagen sowie
- die Aufteilung, Berechnung und Verbrauchsanalyse der Haushalte.
Die Heizkostenabrechnung richtet sich also teilweise nach der Heizkostenverordnung. Dennoch ist richtiges Heizen auch eine Maßnahme, um Heizkosten zu sparen. Wer richtig lüften und heizen will, schont nicht nur seinen Geldbeutel. Energiesparend zu heizen, schützt auch die Umwelt sowie Ihr Raumklima. Letzteres vermeidet zudem Schimmelpilze, die die Gesundheit der Bewohner schädigen kann.
Fehlt die Frischluftzufuhr im Raum, kann die Luft keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Die daraus resultierende Nässe lagert sich dann an den Wänden ab und führt zur Schimmelbildung.
Damit diese Folgen nicht auf Sie zukommen, erfahren Sie nachfolgend, wie Sie richtig heizen können:
- Achten Sie auf die richtige Raumtemperatur! Der Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft empfiehlt eine Raumtemperatur von 20 Grad. Jedoch ist das persönliche Empfinden bei jedem Menschen anders. Es sollte jedoch nicht dauerhaft kälter als 15 Grad im Wohnraum sein. Bereits eine Senkung um ein Grad der Raumtemperatur kann etwa 6 Prozent der Heizkosten sparen.
- Fenster dicht machen! Richtig lüften und heizen bringt nichts, wenn die Fenster nicht richtig abgedichtet sind. So entweicht nämlich die gesamte Heizwärme wieder nach außen und Sie heizen für die Umwelt. Preiswerte selbstklebende Abdichtstreifen gibt es in vielen Baumärkten. Sie sind einfach zu befestigen und bringen schnell eine Veränderung, um Heizkosten zu senken.
- Heizung nicht immer laufen lassen! In der Nacht oder bei längerer Abwesenheit lohnt es sich, die Heizung nicht anzuschalten. Dabei ist es aber wichtig, die Raumtemperatur nicht so weit absinken zu lassen, dass die Wände auskühlen. Dementsprechend viel müssen Sie dann wieder heizen, um auf die korrekte Temperatur zu kommen.
- Die Frostsicherung beachten! Das Thermostatventil eines Heizkörpers besitzt in der Regel eine Frostsicherung. Das Symbol hierfür ist an einem Stern (∗) zu erkennen. Um Heizkosten zu sparen, lohnt es sich, die Heizung bei längerer Abwesenheit auf diese Sicherung zu stellen. Steht der Heizkörper auf 0, kann die kalte Luft bei einem geöffneten Fenster die Heizung zum Erwärmen bringen und dann wieder zum Fenster hinaus entlassen.
- Kleine Geräte kaufen, um richtig zu lüften und zu heizen! Im Baumarkt finden Sie kleine hilfreiche Geräte, die einfach montiert sind und dabei helfen, die Heizkosten zu senken. Damit sparen Sie sich eine teure sogenannte energiesparende Heizung. Ein Beispiel hierfür ist das programmierbare Heizkörperthermostat. Es regelt die Temperatur der Heizung in einer gewünschten Uhrzeit herunter oder schaltet sich ab, wenn das Fenster geöffnet wird und so kalte Luft in das Zimmer strömt. Thermohygrometer messen zudem die Luftfeuchtigkeit im Raum und helfen so, Heizkosten zu sparen, indem sie anzeigen, wann richtiges lüften und heizen erforderlich ist.
- Möbel richtig stellen! Wer Heizkosten sparen will, sollte zudem darauf achten, dass keine Möbel direkt vor der Heizung stehen. Damit dringt die Wärme der Heizung in die Polster ein und wird kaum an den Raum abgegeben.
Richtiges lüften und heizen – die perfekte Raumtemperatur
Generell gilt: Ein Raum sollte nicht unter 14 bis 16 Grad absinken. In dem Fall bildet sich Feuchtigkeit, die zur Schimmelbildung beiträgt. Die Verbraucherzentrale Energieberatung, ein gemeinsames neutrales Projekt der Verbraucherzentralen der Bundesländer, erklärt: „Je kühler die Zimmertemperatur, desto öfter muss gelüftet werden“. Daher nennt die Verbraucherzentrale folgende Temperaturrichtwerte:
- Wohnbereich und Küche: 19 bis 21 Grad
- Bad: 21 bis 23 Grad
- Schlafzimmer: 18 Grad
Richtiges Lüften und Heizen kann zudem Heizkosten sparen. Dabei sollten Personen darauf achten, dass sie drei- bis viermal am Tag stoßlüften. Dabei muss das Fenster nur für etwa fünf Minuten geöffnet werden. Das Fenster den ganzen Tag anzukippen, ist laut Verbraucherzentrale Energieberatung nicht energieeffizient.
Mit einer modernen Heizung Heizkosten sparen
Zusätzlich können Sie auch mit Ihrer Heizung sparen. Dabei empfiehlt es sich, zu Beginn einer Heizperiode, also im Herbst, die Heizung zu entlüften. Ist nämlich zu viel Luft in der Heizungsanlage, kann das Wasser nicht richtig durch den Heizkörper gepumpt werden. Somit wird die Heizung nicht so warm, wie ohne die überflüssige Luft im Inneren.
Auch in der Umgebung der Heizung können Sie sparen. Die Tipps hierfür stellt der deutsche Mieterbund bereit. Er empfiehlt, Dämmplatten oder flexible Dämmfolien hinter den Heizungen zu befestigen. Der Grund hierfür ist, dass die Wände hinter einer Heizung in der Regel dünner sind und hier somit viel Kälte nach innen dringt.
Wer seine Heizung und das Heizöl sparen möchte, sollte über die Modernisierung der Anlage nachdenken. Ein hydraulischer Abgleich sowie ein eingebauter Pufferspeicher nützen hier bereits sehr viel.
Um Heizöl und Heizkosten zu sparen, lohnt es sich aber auch schon, die oben genannten Punkte zu beachten. Ist die Heizkostenabrechnung dennoch zu hoch, sollte über die Modernisierung oder gar eine Neuanschaffung der Anlage nachgedacht werden. Bei der Altölentsorgung müssen Sie jedoch die Informationen des örtlichen Entsorgungsunternehmens beachten.
Öl-Brennwertheizungen sind zudem gut mit Solaranlagen kombinierbar, sodass Sie hierbei auch Heizkosten sparen können. Die moderne energiesparende Heizung nennt sich Infrarotheizung.
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