Strom selbst erzeugen: So geht’s und darauf sollten Sie achten
Letzte Aktualisierung am: 20. August 2024
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Alternative Methoden, um selber Strom zu erzeugen
In Zeiten steigender Strompreise ist die Idee, seinen Strom selbst zu erzeugen, für Privatpersonen immer interessanter. Alternative Stromerzeugung für das Zuhause ist gefragt. Auch Kleinunternehmen setzen immer mehr den Plan, ihren Strom selbst zu erzeugen bzw. auch Wärme zu produzieren.
Dabei kann nicht nur auf lange Sicht Strom gespart werden. Zudem schützen Selbstversorger auch die Umwelt, da die Möglichkeiten, um selbst Energie zu erzeugen, meist einen „grünen“ Hintergrund besitzen. Als dritter Vorteil ist die Unabhängigkeit von den Stromanbietern zu nennen.
Während sich andere Personen über ständige Strompreiserhöhungen aufregen, können sich Selbstversorger nicht beklagen. Zusätzlich werden die meisten alternativen Erzeugungsmethoden vom Staat gefördert, sodass ein Teil der Kosten eingespart werden kann.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Strom selbst erzeugen
Maßnahmen, um Strom zu erzeugen, stehen häufig nur den Eigentümern einer Immobilie zur Verfügung. Denn diese können die notwendigen Umbauten vornehmen bzw. verfügen über den notwendigen Platz.
Für die Stromerzeugung kommen verschiedene Methoden infrage, so etwa die Photovoltaik oder die Windkraft. Die verbreitetsten Möglichkeiten haben wir hier zusammengestellt.
Möchten Sie selbst Strom für den eigenen Bedarf produzieren, muss dafür laut Stromsteuerrechts ein entsprechender Antrag gestellt und dadurch eine Erlaubnis eingeholt werden. Der Gesetzgeber sieht von dieser Regelung aber auch Ausnahmen vor, wie etwa bei einem Notstromaggregat.
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Welche Möglichkeiten gibt es, um den Strom selbst zu erzeugen?
Derzeit haben sich Methoden auf dem deutschen Markt durchgesetzt:
- Energie erzeugen mit einer Solaranlage: Die Solaranlage besitzt Photovoltaikflächen, die in der Regel auf dem Häuserdach angebracht wird. Die Fläche nimmt die Sonneneinstrahlung auf und speichert diese in einer Batterie, um auch dann Strom abzugeben, wenn gerade keine Sonne scheint.
- Selber Strom erzeugen mit einer Kleinwindkraftanlage: Sie funktioniert wie eine große Anlage, die Verbraucher von Feldern oder in der Nordsee kennen. Der Wind versetzt die Rotorblätter in Bewegung, welche wiederum Energie erzeugen.
- Strom selbst produzieren mit einem Blockheizkraftwerk: Dieses Mini-Kraftwerk funktioniert auch wie ein großes. Ein Brennstoff wie beispielsweise Gas, Öl, Kohle oder auch Holzpellets wird verbrannt und kann so den Strom selbst erzeugen. Auch Biomasse wie etwa Biomüll ist dabei als Brennmaterial geeignet. Neben dem Strom erzeugen Sie in der Regel auch Wärme für das Haus.
Hausbatterien, die den Strom anschließend speichern, sind gerade sehr günstig auf dem Markt zu erwerben. Aus diesem Grund erzeugen viele Privatpersonen ihren Strom selbst. Im Jahr 2013 lag die Anzahl an verkauften und installierten Batterien bei nur 5.000 Stück. Laut aktueller Zahlen gab es 2019 etwas mehr als 180.000 Photovoltaikanlage mit Solarstromspeicher in Deutschland.
Strom selbst produzieren: Die Vor- und Nachteile
Grundsätzlich müssen Sie sich überlegen, ob Sie ein Eigenerzeuger oder ein Versorger sein möchten. Denn beide Arten ziehen weitere Genehmigungen nach sich. Das Zollamt ist in der Regel für Eigenversorger zuständig.
Wer also Strom nur für sich selbst erzeugen will, sozusagen für den Eigenverbrauch, benötigt eine Erlaubnis im Rahmen des Stromsteuerrechts. Hierfür müssen Sie einen Antrag ausfüllen. Ausnahmen hiervon sind:
- Anlagen, die Energie von maximal 2 Megawatt erzeugen und der Eigenverbrauch im „räumlichen Zusammenhang“ zur Anlage steht
- Notstromaggregate
Möchten Privatpersonen jedoch selbst Strom erzeugen und als Versorger fungieren, benötigen sie ebenfalls eine Erlaubnis. Auch hier gibt es Ausnahmen:
- Eine Person möchte selber Strom erzeugen mit einer Anlage, welche maximal 2 Megawatt Nennleistung besitzt. Speist er diesen Strom an ein Energieversorgungsunternehmen, benötigt er keine Erlaubnis
- Sie wollen Ihren Strom selbst erzeugen mit einer Anlage und einer Nennleistung von maximal 2 Kilowatt. Erfüllt die Anlage die gesetzlichen Voraussetzungen für Strom aus erneuerbarer Energie und wird dieser nicht direkt aus dem öffentlichen Netz bezogen, benötigen Sie in der Regel auch keine Erlaubnis.
Wer eine Solaranlage selber bauen möchte, ist zudem von der Steuer befreit. Dies gilt auch für weitere Stromarten aus erneuerbaren Energien. Zusätzlich können Sie eine Einspeisevergütung vom Staat erhalten, sofern Sie selber Strom erzeugen. Diese Förderung gilt in der Regel für 20 Jahre ab der Inbetriebnahme.
Eine Solaranlage selbst zu bauen und sie anschließend an das heimische Stromnetz anzuschließen, kann schwierig werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, einen Fachmann zurate zu ziehen, anstatt auf Anleitungen im Internet zu vertrauen. Zudem ist der Standort der Anlage wichtig. Abgesehen von den Anschaffungskosten, können Sie so kostenlos Strom produzieren.
Blockheizkraftwerke eigenen sich in einem Keller. Sie gehören zu den aufwendigeren Möglichkeiten Strom zu produzieren, denn sie benötigen Platz und eine Infrastruktur im Haus. In der Regel werden hier Brennstoffe verfeuert, die mitunter zusätzlich gekauft werden müssen.
Solaranlagen sollten dort stehen, wo die meiste Sonneneinstrahlung stattfindet. Windkraftanlagen können Vibrationen und eventuell auch Geräusche erzeugen, die die Nachbarn stören können.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe da eine Frage. Wenn ich 2 Megawatt Strom (ich vermute im Jahr) produzieren darf, wie groß darf meine Anlage sein? Ich habe schon öfters gehört ca. 600Watt-Anlage. Wenn ich aber rechne 2000000Watt/365Tage = 5479,5Watt/Tag.
Wie wird sowas gerechnet?
Mit freundlichen Grüßen
D Taut
Hallo
Welche Anträge Brauch ich für die Genehmigung/Einbau von Solar/Windkraftwerke als Eigenversorger für ein 1 Familienhaus mit/ohne Einspeisung.
Müssen die Anträge persönlich beantragt (Zollamt ect ) oder gibt es PDF Datein zum Ausdrucken.
Gruß
Großer, es geht um eine Nennleistung von 2 MW, nicht die Erzeugung von 2 MWh in einem Zeitraum.
Was tut man wenn der Netzbetreiber den Antrag nicht bearbeitet.
Wir haben 2 Anträge gestellt (30kW und 300) und der Netzbetreiber hält uns seit 6 Monaten hin.
Wir brauchen den Strom zum großen Teil selbst.
Was passiert wenn man die Anlage einfach in Betrieb nimmt und auf die Einspeisevergütung verzichtet ?