Tacho-Toleranz beim Auto: Vorgaben zur Tachogenauigkeit
Letzte Aktualisierung am: 14. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Abweichung beim Tacho: Ist das Auto kaputt?
Wer von einem Blitzer erwischt wird, blickt in der Regel sofort auf den Tacho, um herauszufinden, wie hoch die Geschwindigkeitsüberschreitung ausfällt und anschließend mithilfe des Bußgeldrechners mögliche Sanktionen zu ermitteln.
Flattert der Bußgeldbescheid dann nach mehreren Wochen ins Haus, ist die Verwunderung meist groß, da die gefahrene Geschwindigkeit meist geringer ausfällt als gedacht. Dafür ist nicht nur der Ausgleich für mögliche Messungenauigkeiten des Blitzers verantwortlichen, denn auch beim Tacho existiert eine Toleranz.
Doch wie genau ist ein Auto-Tacho? Ist eine Toleranz zur angezeigten Geschwindigkeit üblich? Wie hoch fällt diese üblicherweise aus? Sollten Sie den Tacho regelmäßig überprüfen lassen? Und wann ist ggf. eine Tachojustage notwendig? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis:
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FAQ: Tachogenauigkeit
Nein, es ist nicht ungewöhnlich, dass die gefahrene und angezeigte Tempo etwas voneinander abweichen bzw. der Tacho eine etwas höhere Geschwindigkeit anzeigt. Dabei ist es zulässig, dass von der gefahrenen Geschwindigkeit um 10 Prozent abgewichen wird und zusätzlich weitere 4 km/h auf dem Tacho angezeigt werden.
Dies liegt an dem Verfahren, mit dem das Tempo ermittelt wird. Dabei gilt für die Abweichungen eine zulässige Toleranz. Allerdings können zum Beispiel Veränderungen an den Reifen zu Ungenauigkeiten führen, die eine Neujustierung erforderlich machen.
In den meisten Fällen besteht diese Möglichkeit nicht, da jede Autofahrer für den Zustand seines Fahrzeugs verantwortlich ist. Bei einem Defekt ist daher die Werkstatt aufzusuchen,
Tachogenauigkeit: Warum gibt es Abweichungen?
Um Sanktionen wegen möglicher Geschwindigkeitsübertretungen zu vermeiden, versuchen viele Autofahrer sich so gut wie möglich, mithilfe des Tachos an die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu halten. Tatsächlich verhindern Personen, die so vorgehen – zumindest in der Theorie –, dass Blitzer sie bei einem Tempoverstoß erwischen, denn aufgrund gesetzlicher Vorgaben, zeigt die Anzeige nie die tatsächliche Geschwindigkeit. Experten sprechen in diesem Fall auch von der sogenannten „Voreilung“.
Die EU-Richtlinie 75/443/EWG schreibt für den Tacho eine Toleranz vor. Dazu heißt es:
Die angezeigte Geschwindigkeit darf nie unter der tatsächlichen Geschwindigkeit liegen.
Der Grund für die beim Auto-Tacho vorgesehene Abweichung ergibt sich aus dem Verfahren, mit welchem das Fahrzeug die gefahrene Geschwindigkeit ermittelt. Denn hierfür werden die Radumdrehungen sowie die dafür benötigte Zeit bestimmt und anhand von vorher festgelegten Durchschnittswerten zu einer Geschwindigkeit umgerechnet.
Da bei einer solchen Berechnung Ungenauigkeiten nicht vollständig ausgeschlosssen werden können, insbesondere wenn Veränderungen am Radumfang auftreten, wird beim Tacho eine Toleranz gewährt. Aus welchen Gründen es unter anderem bei der vom Tacho angezeigten Geschwindigkeit zu einer Abweichung kommen kann, zeigt die nachfolgende Auflistung:
- Verringerung der Reifenprofiltiefe
- Veränderungen beim Reifendruck
- Verwendung anderer Reifenmodelle
- Wechsel zwischen Winter- und Sommerreifen
Wie genau ist eine Tacho-Anzeige?
Da im Verkehrsrecht gefühlt alles definiert und mithilfe von entsprechenden Vorschriften geregelt ist, verwundert es wohl nicht, dass es auch Vorgaben für den Auto-Tacho bzw. dessen Genauigkeit gibt. Diese ergeben sich ebenfalls aus der EU-Richtlinie 75/443/EWG.
Dabei hängt die beim Tacho geltende Toleranz vom Zulassungsdatum der Fahrzeuge ab. Demnach darf die Geschwindigkeitsanzeige von Fahrzeugen, die vor dem Jahr 1991 in der EU zugelassen wurden, um bis zu sieben Prozent von der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit abweichen. Erfolgte die Zulassung erst nach 1991 erlaubt der Gesetzgeber eine Tachoungenauigkeit von bis zu zehn Prozent. Darüber hinaus wird zusätzlich ein Zuschlag von 4 km/h gewährt.
Was die beim Tacho vorgeschriebene Toleranz in der Praxis bedeutet, zeigen die nachfolgenden Beispiele:
Tatsächliche Geschwindigkeit | Maximale Tachoanzeige (gerundet) |
---|---|
Zulassung bis 1991 | |
30 km/h | 32 km/h |
50 km/h | 54 km/h |
100 km/h | 107 km/h |
Zulassung nach 1991 | |
30 km/h | 37 km/h |
50 km/h | 59 km/h |
100 km/h | 114 km/h |
Muss ich beim Tacho die Geschwindigkeit justieren lassen?
Stellen Sie fest, dass die gesetzlichen Vorgaben zur Tacho-Toleranz von Ihrem Fahrzeug nicht eingehalten werden, zum Beispiel weil das Navigationsgerät andere Werte anzeigt, sollten Sie eine Werkstatt aufsuchen und die Ungenauigkeiten überprüfen lassen. So kann es zum Beispiel bei der Verwendung neuer Reifenmodelle, die über einen anderen Umfang verfügen, notwendig sein, den Tacho neu zu kalibrieren.
Die Überprüfung der beim Tacho gewährten Toleranz ist in Werkstätten, die über einen Rollenprüfstand verfügen, möglich. Ein Service, der gerade bei älteren Fahrzeugen oder nach dem Austausch von Bauteilen sinnvoll ist. Werden im Zuge der Tachokontrolle hohe Abweichungen festgestellt, ist – wenn andere Fehlerquellen ausgeschlossen werden können – eine Neujustierung nötig. Diese kann je nach Fahrzeug zwischen 100 und 500 Euro kosten.
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Betreff E Bike. Ich habe festgestellt, das bei den meisten E-Bikes die Motor Zusatzunterstützung schon kurz nach erreichen der23Kmh abschaltet.
Alle E-bike Hersteller berufen sich auf die Anwendung der Tachogenauigkeit der Straßenverkehrsordnung.
Geht man von den 7% bei 100Kmh aus und teilt dies bei 50Kmh (3,5%) und auf 25Kmh (1,75%) so müsste die Motorunterstützung erst bei 24,53Kmh sich abschalten.
Die Werbung aller Hersteller sagt aber aus, dass die eingebaute elektronische Abschaltung bei 25Kmh einsetzt.
Bei allen in unseren Freizeit E-Bikes setzt die Abschaltung bei 23,2 bis 23,4Kmh ein. Wir als Radtouristik Verein werden immer wieder von älteren Menschen ( mit meinem E-Bike erreiche ich keine 25Kmh) darauf angesprochen.
Warum wird hier die 7-10% Kfz Regel angewandt.
Jachhaft! Bei Geschwindigkeitsüberschreitung von 70 kmh 600 € bei 200kmh auch 600 € !Das passt nicht ,hier müsste 10 000 stehen denn diese Geschwindigkeit ermöglichen nur hochpreisige Autos
So ein Quatsch, mein 23 Jahre alter, 3000€ Vectra fuhr 220.
Mein Astra der 10t Euro gekostet hat fuhr 250km/h.
Bin ich Reich ? Sicher nicht.