Tachomanipulation – Kann man den Betrug aufdecken?
Letzte Aktualisierung am: 13. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Die Tachorückstellung ist kein Kavaliersdelikt
Die Tachomanipulation kommt häufiger vor, als viele Laien vielleicht denken mögen. Laut Angaben der Polizei und des ADAC weist jeder dritte Gebrauchtwagen einen geschönten Kilometerstand auf. Durch diese Maßnahme kann der Verkäufer einen höheren Preis verlangen, da sich eine niedrige Laufleistung positiv auf die Autobewertung auswirkt, einen ansehnlichen Gewinn einfahren.
Dadurch, dass Betrüger den Tachostand bei Autos ändern, fällt in Deutschland ein Schaden von rund sechs bis sieben Millionen Euro pro Jahr an – eine beträchtliche Summe. Im Durchschnitt bezahlen Käufer auf Grund der Manipulation des Tachos rund 3.000 Euro je Gebrauchtwagen zu viel.
Lässt sich Tachomanipulation feststellen? Wie können Betrüger den Kilometerstand ändern und ist der Vorgang verboten? Ist ein für die Tachomanipulation zu verwendendes Gerät überhaupt legal? Diese und weitere Fragen werden im folgenden Ratgeber beantwortet, damit Sie beim Gebrauchtwagenkauf auf Nummer sicher gehen können.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Tachomanipulation
Die Tachomanipulation ist eine Straftat. Wer erwischt wird, muss eine saftige Geldstrafe bezahlen oder landet für bis zu einem Jahr im Gefängnis.
Die sicherste Methode ist eine Prüfung durch einen Fachmann. Wie Sie erste Ungereimtheiten aufdecken, lesen Sie hier.
Leider ja. Das liegt unter anderem daran, dass der Erwerb der erforderlichen Geräte, um die Kilometerzahl runterdrehen zu können, legal ist. Die eigentliche Manipulation dauert nur wenige Sekunden.
Die Rechtliche Situation zum Thema „Kilometerstand zurücksetzen“
Wird ein Gebrauchtwagen verkauft, spielen für die Preisermittlung vor allem das Alter sowie die Laufleistung eine besonders wichtige Rolle. Für ein Auto, welches eine geringere Zahl an Kilometern zurückgelegt hat, kann der Verkäufer einen höheren Preis verlangen als für ein vergleichbares Kfz, das eine höhere Laufleistung aufweist.
Aus diesem Grund erfreut sich der Betrug beim Autoverkauf durch Tachomanipulation schon seit langem großer Beliebtheit. Doch erst im Jahr 2005 wurde dieses Thema in das Gesetz aufgenommen. Paragraph 22 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) mit dem Titel „Missbrauch von Wegstreckenzählern und Geschwindigkeitsbegrenzern“ legt fest, welche Strafen in Deutschland anfallen, wenn Betrüger den km-Stand beim Tacho zurückstellen.
Wer die Manipulation des Kilometerstands durchführt, muss laut Gesetz mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe rechnen. Auch wer den Tacho zurückdrehen möchte und Software dafür besitzt oder herstellt, wird mit einer solchen Strafe belegt.
Doch obwohl es untersagt ist, den Kilometerstand bei Kfz zu manipulieren, ist der Verkauf der dazu geeigneten Geräte immer noch erlaubt – eine schwerwiegende Lücke im Gesetz, die es den Betrügern leicht macht, die verbotene Praxis weiterzuführen.
Kilometerstand zurücksetzen – So einfach ist es möglich
Betrüger können den Kilometerstand beim Gebrauchtwagen ganz einfach zurückdrehen, ohne viel Technik benutzen zu müssen. Wer einen Tacho manipulieren möchte und Geräte dafür benötigt, kann diese legal in Deutschland erstehen. Mit Kosten ab etwa 100 Euro aufwärts sind diese sogar äußerst preiswert. Lediglich die richtige Software muss noch gekauft und aufgespielt werden.
Die eigentliche Tachomanipulation erfolgt dann in Sekundenschnelle. Der Ausbau von Bauteilen ist hierbei nicht nötig, was den Vorgang so einfach macht. Das Manipulationsgerät wird einfach in die Diagnose-Buchse im Auto eingesteckt. Mit ein paar wenigen Tastendrücken lässt sich die Angabe der zurückgelegten Kilometer zurückstellen und der neue Stand wird prompt vom Tacho angezeigt.
Tachomanipulation nachweisen – Darauf sollten Sie achten
Wenn die Manipulation des Kilometerzählers bei Kfz so einfach durchzuführen ist, liegt die Frage natürlich nahe, wie sich diese nachweisen lässt und was beim Gebrauchtwagenkauf zu beachten ist.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wendet sich an einen Fachmann. Betrüger, die den Tacho zurückdrehen, verwenden die Technik und das Gerät dazu, dass lediglich der Tacho manipuliert wird. Doch die Laufleistung wird häufig auch an anderen Speicherorten gesichert, beispielsweise in elektronischen Zündschlössern oder Steuergeräten.
Aus Zeit- und Kostengründen wird bei dem Betrug häufig darauf verzichtet, auch diese Werte zu überschreiben. Ein Experte kann diese Daten auswerten und Sie auf eventuelle Unregelmäßigkeiten hinweisen. Sollten die Betrüger jedoch alle Werte und nicht nur den Tacho manipuliert haben, zeigt diese Maßnahme keinen Erfolg.
Es gibt jedoch auch weitere Möglichkeiten, wie Sie den Kilometerstand auf Korrektheit überprüfen können:
- Passen die Abnutzungserscheinungen zur Laufleistung?
- Zeigen die Papiere, TÜV- und HU-Belege sowie das Serviceheft Ungereimtheiten auf?
- Passen die Daten auf dem Zettel mit dem Hinweis auf den nächsten Ölwechsel?
Sie sollten bedenken, dass ein manipulierter Kilometerstand beim Tacho auch erhebliche Auswirkungen auf die Sicherheit eines Autos haben kann. Die falsche Angabe kann nämlich dazu führen, dass wichtige Wartungen und Inspektionen nicht zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt werden. Im schlimmsten Fall können kostspielige Reparaturen auf Sie zukommen.
hy
mein sohn kaufte ein mercedes benz cl500 baujahr 2001
das auto ist im internet sein lebenlauf al betrug km aufgewissen und das auto im 2014 hatte 220.887km heute kaufte mein sohn mit 167.870km
der vetrag sagt der verkeuver das er keine verandwort übermeme für km,verstekte mengel un so weit meine 18 järige sohn natürlich nicht gelese weil das sein traum auto ist was kann man dagegen thuhe
MfG pupetta
ich habe vor kurzem einen Motorrad gekauft, und dann habe ich alle Dokumente also Tüv, Werkstatt, Rechnungen durchgeschaut und.. im 2014 hat 25.000km und im 2015 nur 22.000km. wie ist es möglich? ein Fehler beim Tachostand-Aufschreiben oder Betrug?
Hallo Kris,
darüber können wir leider keine Aussage tätigen. Wenden Sie sich in diesem Fall an den Händler.
Die Redaktion von bussgeldkatalog.org
Hallo!
Ich habe vor kurzem mein altes Auto verkauft und entdecke paar Tage später das Auto im Netz. Der Käufer hat den Kilometerstand geändert und verkauft das Auto für das 3 Fache wieder. Ich würde es melden, aber weiß nicht wo?
Kann mir da jemand ein Tipp geben
Ich habe im Internet bei autodna mein Auto überprüfen lassen und bezahlt dafür.
Jetzt ist festgestellt worden anhand des Protokoll von autodna das eine manipultion von 100000 km mindestens getätigt wurde.
Ist das nicht Beweis genug und was kann ich tun?
Ist bei einer Motoraustausch Tacho zurücksetzen erlaubt
Bei Kleinstwagen, wie dem z.B. VW-UP existiert nur ein einziger Speicherhort für die Laufleistung. Deswegen ist es hier leider sehr schwer, geringe Manipulation, z.B. 20.000 km, nachzuweisen.
Es besteht heute die Möglichkeit Tachomanipulationen nachzuweisen!
Je nach Fahrzeugmodell gibt es unterschiedliche Verfahren, die elektronischen Daten sämtlicher Speichermodule abzufragen.
Tatsächlich lässt sich ein Großteil der Manipulationen auch nachweisen.
Häufig kann man hier sogar den ursprünglichen Kilometerstand auslesen.
Solche Verfahren sind häufig etwas aufwendiger als die Manipulation selbst, da man hierbei viel tiefer in die Fahrzeugelektronik eingreifen muss.