Steht der Wolf unter Naturschutz?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Bußgeldkatalog Wolf

Einen Wolf fangen, verletzen, oder töten bzw. seine Fortpflanzungs- oder Ruhestätte beschädigen oder zerstören

BundeslandBußgeld
Baden-WürttembergBis zu 50.000 €
BayernBis zu 50.000 €
BerlinBis zu 50.000 €
BrandenburgBis zu 65.000 €
BremenBis zu 50.000 €
HamburgBis zu 50.000 €
HessenBis zu 50.000 €
Mecklenburg-VorpommernBis zu 20.000 €
NiedersachsenBis zu 50.000 €
Nordrhein-WestfalenBis zu 50.000 €
Rheinland-PfalzBis zu 5.000 €
SaarlandBis zu 10.000 €
SachsenBis zu 50.000 €
Sachsen-AnhaltBis zu 50.000 €
Schleswig-HolsteinBis zu 50.000 €
ThüringenBis zu 50.000 €

FAQ: Wolf unter Arten- und Naturschutz

Sind Wölfe geschützt?

Ja, Wölfe genießen den höchstmöglichen Schutzstatus. In Deutschland gelten sie aufgrund des Bundesnaturschutzgesetzes als streng geschützte Art. Innerhalb der Europäischen Union wird der Wolf durch die Anhänge II, IV und V der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt.

Warum ist der Wolf wichtig?

Der Wolf reguliert als Raubtier die Bestände anderer Wildtiere, zum von Rehen und Hirschen. Sie halten damit das Ökosystem im Gleichgewicht.

Wie viele Wölfe leben in Deutschland?

Laut dem Bundesamt für Naturschutz lag der nachgewiesene Wolfsbestand im Monitoringjahr 2019/20 bei 128 Wolfsrudeln, 35 Paaren und zehn Einzeltieren.

Wölfe jagen oder schützen?

In Europa war es üblich, Wölfe zu fangen. Nun ist er fast überall ausgestorben.
In Europa war es üblich, Wölfe zu fangen. Nun ist er fast überall ausgestorben.

Der Wolf ist ein umstrittenes Tier in Deutschland. Einerseits gibt es nur noch sehr wenige Rudel, weshalb der Wolf unter Artenschutz steht und somit nicht gejagt werden darf. Andererseits beschweren sich Besitzer von Nutztierherden, da der Wolf diese wiederum als Nahrung ansieht und tötet.

Dabei war es nicht immer so. Die Geschichte des Wolfes in Deutschland und auf der Erde ist bewegt. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts galt das Tier nach Angaben des BUND (Abk. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) als ausgestorben. Und das, obwohl der Wolf das Landsäugetier mit dem größten Verbreitungsgebiet auf der Welt war. Der Grund sind die Menschen, die Jagd auf ihn machen. Die Politik hat den Wolf jedoch unter Naturschutz gestellt, sodass Jäger mit Bußgeldern bestraft werden.

Die Jagd auf Wölfe in der Vergangenheit

Bevor der Artenschutz den Wolf schützte, durften die Tiere gejagt werden. Bereits im 15. Jahrhundert begannen die europäischen Länder mit der Jagd auf Wölfe. In Großbritannien wurde das letzte Tier 1486 abgeschossen, bis Tierschützer sie dieser Tage wieder langsam ansiedeln.

Vor vielen Jahrhunderten besiedelte der Wolf fast die halbe Welt. Oberhalb des Äquators, also auf der nördlichen Halbkugel, lebte er in fast jedem Land. Sogar in Nordamerika und Südindien war er Zuhause. Heutzutage ist der Wolf in Mittel- und Westeuropa ausgestorben bzw. vom Aussterben bedroht. Der Grund hierfür: Der Mensch eröffnete die Jagd auf Wölfe und rottete die Tierart aus.

Die Jagd auf Wölfe ist verboten, auch wenn sie Nutztiere wie Schafe reißen
Die Jagd auf Wölfe ist verboten, auch wenn sie Nutztiere wie Schafe reißen

Wenige Rudel überlebten in Polen, welche nach und nach wieder nach Sachsen und Brandenburg wandern. Im Jahr 1996 sichteten Tierschützer die ersten Wölfe in Deutschland. 2000 wurde sogar der erste Nachwuchs geboren. In der Zeit stellte der deutsche Rechtsstaat den Wolf unter Artenschutz.

Umgangssprachlich sprechen Personen auch von Wölfen unter Naturschutz. Dieser schützt jedoch lediglich Pflanzen, Biotope und Landschaften. Der Artenschutz sichert jedoch den Wolf und verhängt Bußgelder. Diese können bis zu 65.000 Euro ausfallen und sind je Bundesland unterschiedlich. Sie erhöhen sich, wenn sich der Vorfall wiederholt oder es sich um mehrere Tiere handelt.

Zwar sind einige Wolfsgegner dafür, dennoch dürfen Sie keine Wölfe jagen. Der Arten- bzw. Naturschutz sichert den Wolf in der Bundesartenschutzverordnung. Hier wird er als „streng geschütztes“ Säugetier benannt, sodass auch folgende Delikte bestraft werden:

  • den Wolf oder seine Welpen fangen oder verletzen
  • Fortpflanzungs- und Ruhestätten aus der Natur entfernen, beschädigen oder zerstören

Die internationale Natur- und Umweltschutzorganisation WWF (Abk. World Wide Fund for Nature) benennt einige Schutzmaßnahmen, die Nutztierhaltern das Leben und Arbeiten mit dem Wolf unter Naturschutz erleichtern sollen. So empfehlen sie eine Umzäunung von mindestens 90 cm großen Euronetzen, die mit Strom versorgt werden. Auch Alpakas und Esel sind eine Schutzmöglichkeit, damit Nutztierhalter keine Wölfe jagen müssen. Diese Tiere haben ein ausgezeichnetes Gehör und verfügen zudem über ein lautstarkes Organ, um den Besitzer lautstark zu warnen. Zusätzlich beißen und treten sie die Feinde, um so ihr Land zu verteidigen.

Die Jagd auf Wölfe ist nicht gestattet, da sie ein wichtiger Teil des deutschen Ökosystems sind. Sterben sie aus, tun es ihnen einige abhängige Tiere gleich. Der BUND schätzt, dass es derzeit etwa 50 bis 60 Wölfe in Deutschland gibt, weshalb der Wolf unter Naturschutz steht. Denn es gilt, dieses Tier wieder in Deutschland zu besiedeln.

Über den Autor

Male Author Icon
Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

Bildnachweise

Konnten wir Ihnen weiterhelfen? Dann bewerten Sie uns bitte:
1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (86 Bewertungen, Durchschnitt: 4,34 von 5)
Loading ratings...Loading...
Das könnte Sie auch interessieren: