Überholen vor einem Bahnübergang – Was ist erlaubt?
Letzte Aktualisierung am: 1. Oktober 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Vor einem Bahnübergang ist besondere Vorsicht geboten!
Wenn Schiene und Straße aufeinandertreffen, müssen Autofahrer & Co. besondere Regeln beachten. Dazu gehört es, dass Schienenfahrzeuge unter anderem auf Bahnübergängen, die mit dem Andreaskreuz gekennzeichnet sind, Vorrang haben.
Des Weiteren dürfen Sie nur mit mäßiger Geschwindigkeit an einen Bahnübergang heranfahren und müssen vor dem Andreaskreuz warten, wenn sich ein Zug nähert. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Ein Zusammenstoß zwischen Zug und Kfz hat meist verheerende Folgen.
Eine Gefahr kann auch das Überholen vor einem Bahnübergang darstellen. Was Sie dabei beachten müssen und welche Sanktionen bei Verstößen drohen, erklären wir im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Überholen vor einem Bahnübergang
Laut § 19 Abs. 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist das Überholen von Kraftfahrzeugen vor Bahnübergängen nicht erlaubt. Das Verbot gilt ab dem Zeichen 151 (Bahnübergang) bzw. 156 (Bahnübergang in 240 m Entfernung) bis zum Kreuzungsbereich von Schiene und Straße.
Nein, das Überholverbot gilt ausdrücklich nur für Kfz. Sie dürfen also mit Ihrem Pkw oder Motorrad ein Fahrrad vor dem Bahnübergang überholen.
Mit welchen Sanktionen zu rechnen ist, hängt vom genauen Verstoß ab. Haben Sie beispielsweise unzulässigerweise ein Kfz vor einem Bahnübergang überholt, so fällt mindestens ein Bußgeld in Höhe von 70 Euro sowie ein Punkt in Flensburg an. Für das Überholen vor einem Bahnübergang bei unklarer Verkehrslage liegt das Bußgeld bei mindestens 150 Euro, des Weiteren gibt es einen Punkt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Bußgeldkatalog: Überholen am Bahnübergang
Verstoß | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot |
---|---|---|---|
Unzulässiges Überholen eines Kfz am Bahnübergang | 70 € | 1 | |
... mit Gefährdung anderer Personen | 85 € | 1 | |
... mit Unfall | 105 € | 1 | |
Überholen am Bahnübergang, obwohl die Verkehrslage unklar war | 150 € | 1 | |
... mit Gefährdung anderer Personen | 250 € | 2 | 1 Monat |
... mit Unfall | 300 € | 2 | 1 Monat |
Überholen am Bahnübergang, obwohl eine Behinderung des Gegenverkehrs nicht ausgeschlossen war | 150 € | 1 | |
... mit Gefährdung anderer Personen | 250 € | 2 | 1 Monat |
... mit Unfall | 300 € | 2 | 1 Monat |
Das Verhalten am Bahnübergang wird in § 19 StVO geregelt
Die Straßenverkehrsordnung (StVO) ist das grundlegende Regelwerk, welches bestimmt, wie sich Teilnehmer am Straßenverkehr zu verhalten haben. Hier finden sich, unter anderem neben Vorschriften zum Abstand und zur Vorfahrt, auch Regeln zum Verhalten an einem Bahnübergang.
Die Antwort auf die Frage „Darf man vor Bahnübergängen überholen?“ gibt § 19 Abs. 1 StVO folgende Antwort:
Wer ein Fahrzeug führt, darf an Bahnübergängen vom Zeichen 151, 156 an bis einschließlich des Kreuzungsbereichs von Schiene und Straße Kraftfahrzeuge nicht überholen.
Das Überholen von Kfz vor einem Bahnübergang ist somit verboten. Dabei gilt das Verbot entweder ab dem Zeichen 151 oder 156. Ersteres ist ein dreieckiges Schild mit rotem Rahmen. Auf weißem Grund ist ein heranfahrender Zug zu erkennen. Es weist auf einen Bahnübergang hin.
Das Verkehrsschild 156 ist das beschriebene Zeichen 151 in Verbindung mit einer dreistreifigen Bake. Dieses zeigt an, dass Sie sich etwa 240 Meter von einem Bahnübergang entfernt befinden. Ab einem dieser Zeichen ist also das Überholen vor dem Bahnübergang nicht erlaubt. Das Verbot wird erst wieder aufgehoben, nachdem Sie die Schienen überquert haben.
Beachten Sie: Das Verkehrszeichen 156 wird bis Ende Oktober 2022 nach und nach abgeschafft. Es ergeht ihm damit so wie dem Zeichen 150, welches auf einen beschrankten Bahnübergang hinweist.
Sonderfall Fahrrad: Dieses dürfen Sie vor dem Bahnübergang überholen
Arbeiten Sie darauf hin, den Führerschein zu erlangen, sollten Sie die StVO ganz genau durchlesen. Dabei wird Ihnen auffallen, dass in § 19 Abs. 1 StVO explizit erwähnt wird, dass nur Kraftfahrzeuge vor einem Bahnübergang nicht überholt werden dürfen.
Daraus folgt, dass das Überholen vor einem Bahnübergang sehr wohl erlaubt ist, wenn das zu überholende Fahrzeug kein Kfz ist. Es ist somit möglich, ein Fahrrad vor einem Bahnübergang zu überholen.
Überholen vor Bahnübergängen: Mit diesen Sanktionen müssen Sie rechnen
Für das regelwidrige Überholen vor einem Bahnübergang sieht der aktuelle Bußgeldkatalog entsprechende Sanktionen vor. Welche das genau sind, hängt vom jeweiligen Verstoß ab.
Überholen Sie regelwidrig ein Kraftfahrzeug vor einem Bahnübergang, so beträgt das Bußgeld 70 Euro und Sie müssen damit rechnen, dass ein Punkt ins Verkehrszentralregister eingetragen wird. Kommt es durch den Überholvorgang zum Unfall, steigt das Bußgeld auf 105 Euro, auch hier wird ein Punkt in Flensburg fällig.
Weitere Informationen können Sie der obigen Tabelle entnehmen.
zum folgenden Punkt würde man gerne mehr erklärt bekommen.
Überholen am Bahnübergang, obwohl die Verkehrslage unklar war
Was ist damit gemeint? wodurch wird die Verkehrslage zwischen klar oder unklar definiert? Dann wird man belangt weil man die langsamfahrende Zivilstreife überholt. Diese fährt obwohl klares Wetter war 35 bei erlaubten 50, zudem war die Straße komplett.