Erdaushub und Gartenabfälle richtig entsorgen

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 25. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Bußgeldkatalog für illegales Entsorgen von pflanzlichen Abfällen der einzelnen Bundesländer

Bun­des­landBuß­geld (ein Ei­mer)Buß­geld (ein Kof­fer­raum)Buß­geld (eine Last­wa­gen­fuh­re)Buß­geld (Men­ge da­rü­ber)
Ba­den-Würt­tem­berg10 - 25 €25 - 50 €50 - 300 €300 - 1.500 €
Bayern 10 - 35 €50 €80 - 320 €320 - 1.300 €
Berlin keine Angabek.A.keine Angabek.A.keine Angabek.A.keine Angabek.A.
Bran­den­burg keine Angabek.A.keine Angabek.A.keine Angabek.A.keine Angabek.A.
Bre­men20 - 50 €50 - 100 €100 - 500 €500 - 2.000 €
Ham­burg 50 €100 €100 - 500 €500 - 2.000 €
Hessen10 - 20 €30 - 50 €50 - 200 €200 - 1.000 €
Mecklen­burg-Vor­pommern10 - 20 €40 - 100 €100 - 500 €200 - 1.500 €
Nieder­sachsen 20 - 40 €400 - 100 €100 - 500 €200 - 1.500 €
Nord­rhein-West­falen/5 - 30 €50 - 200 €200 - 820 €
Rhein­land-Pfalz10,23 - 25,56 €25,56 - 51,13 €51,13 - 306,78 €306,78 - 1.533,88 €
Saar­land 50 - 200 €100 - 300 €100 - 500 €500 - 2.500 €
Sach­sen 10 - 25 €25 - 50 €50 - 200 €200 - 1.500 €
Sach­sen-Anhaltkeine Angabek.A.keine Angabek.A.keine Angabek.A.keine Angabek.A.
Schles­wig-Holstein5 - 20 €30 €50 - 200 €200 - 800 €
Thü­ringen 10 - 20 €30 - 50 €50 - 200 €200 - 1.000 €

Wo und wie Sie Laub, Holz und Grünschnitt entsorgen können

Hausbesitzer mit einem eigenen Garten müssen oft Grünschnitt entsorgen
Hausbesitzer mit einem eigenen Garten müssen oft Grünschnitt entsorgen

Die Gemeinden und Kommunen haben jährlich hohe Ausgaben, um sogenannte wilde Deponien über die Abfallentsorgung entfernen zu lassen. So nennt die deutsche Rechtsprechung, Müllansammlungen an Orten wie etwa Wäldern.

Das illegale Ablagern von Grünabfall oder Erdaushub beispielsweise ist besonders bedenklich für die Natur, da Schadstoffe in den Abfällen vorhanden sein können, die die Umwelt belasten. Zudem ist es möglich, dass diese giftigen Stoffe in das Grundwasser sickern und Gewässer verschmutzen.

Aus diesem Grund soll dieser Text eine Hilfestellung geben, wo und wie Sie Abfälle wie etwa Gartenabfälle, Erdaushub etc. fachgerecht entsorgen können. Ein Großteil der deutschen Bevölkerung schmeißt Erde oder Gartenabfälle in den Hausmüll.

Bei diesem Verfahren können Entsorgungsunternehmen jedoch keine fachgerechte Verwertung garantieren, weshalb natürliche Ressourcen verlorengehen. Besonders Erdaushub richtig zu entsorgen ist wichtig, da ein großer Teil hiervon wiederverwendet werden kann.

FAQ: Gartenabfälle entsorgen

Wie kann ich Gartenabfälle entsorgen?

In kleineren Mengen können Sie Gartenabfälle in die Biotonne geben. Alternativ dazu können diese auch über einen eigenen Kompost recyceln und dadurch gleichzeitig nährstoffreiche Erde erhalten. Für größere Mengen bieten die Entsorgungsbetriebe zudem kostenpflichtige Container an.

Ist das Verbrennen von Gartenabfällen erlaubt?

Vielerorts ist es unter anderem aufgrund der Waldbrandgefahr untersagt, Gartenabfälle mit einem Feuer zu beseitigen.

Was droht für die illegale Entsorgung von Gartenabfällen?

Werden pflanzliche Abfälle nicht vorschriftsgemäß entsorgt, stellt dies eine Ordnungswidrigkeit dar. Wie hoch das Bußgeld dabei je nach Bundesland ausfallen kann, verrät diese Tabelle.

Die verschiedenen Bioabfälle und wo sie hingehören

Besonders im Frühjahr, Sommer und Herbst sind viele Hobbygärtner im eigenen Grün unterwegs und beschneiden Pflanzen und Hecken, graben aus und um. In dieser Zeit starten auch die meisten Bauprojekte, welche wiederum Erdaushub produzieren. Wie Sie den verschiedenen Grünabfall entsorgen können, lesen Sie in den nächsten Abschnitten.

Erdaushub entsorgen

Der Begriff Erdaushub definiert Erde, die oftmals aus Baumaßnahmen besteht und keine Schad- oder Fremdstoffe enthält. Gerade bei Gartenbauarbeiten fällt Erdaushub an. Privathaushalte nutzen die Erde wieder, um beispielsweise Hügel oder Beete für Blumen und anderweitige Pflanzen anzulegen. Sollte es sich also um einen kleinen Teil von Erdaushub handeln, den Sie entsorgen möchten, lohnt sich die Wiederverwendung im eigenen Garten.

Den Erdaushub beim Nachbar zu entsorgen, ist gesetzeswidrig. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Grundstück leer steht oder bebaut wird. Es ist ebenfalls irrelevant, ob die Fläche der Stadt, Gemeinde oder einer Privatperson gehört. In jedem Fall dürfen Sie Ihren Erdaushub nicht so entsorgen.

Zudem sollten die Personen bei der Planung eines Bauvorhabens bereits daran denken, wohin der Gartenabfall und Erdaushub gebracht werden kann. Folgende Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung:

  • per Kleinanzeige in lokalen (Online-)Medien
  • per Nachfrage beim Grünflächenamt, Stadtbauamt, Gemeinde- oder Bürgeramt
  • per Abgabe bei der örtlichen Mülldeponie
  • per Mitnahme von einem gewerblichen Privatentsorgungsunternehmen
Das Erdaushub-Entsorgen können Sie über das Internet bewerben
Das Erdaushub-Entsorgen können Sie über das Internet bewerben

Erfahrungsgemäß ist guter Erdaushub begehrt. Hobbygärtner, Unternehmen und Tagebaue sind dabei die Hauptabnehmer. Wer den Erdaushub günstig entsorgen möchte, kann sich auch an hiesige Mülldeponiebetreiber oder öffentliche Entsorgungsunternehmen wenden. Die Preise sind zwar je nach Region unterschiedlich, dennoch können Privatpersonen ihren Erdaushub bis zu einer bestimmten Menge kostenfrei entsorgen.


Der unbelastete Erdaushub wird in einer Mülldeponie der Klasse 0 entsorgt. Im Rahmen der deutschen Deponieverordnung sind fünf Deponieklassen definiert. Die erste Deponieklasse wird mit einer „0“ gekennzeichnet und definiert Inertabfall.

Das ist die ungefährlichste Abfallart. Das Wort inert bezeichnet Materialien, die nicht mit anderen reagieren. Holz beispielsweise wird als inert bezeichnet, da es nicht von selbst anfängt zu brennen.

Bei größeren Mengen von Erdaushub, kostet das Entsorgen in der Regel eine Gebühr. Viele private Entsorgungsunternehmen bieten auch einen Containerservice an. Das darf in einen solchen Container:

  • Humus (Mutterboden)
  • Sand
  • Lehm
  • Steine
  • Tonboden
  • allgemeiner Erdaushub

Flüssigkeiten jeglicher Art dürfen sich nicht im Erdaushub befinden, den Sie entsorgen möchten. Also Säuren, Öle, Fette, Lacke etc. sowie Bauschutt muss getrennt entsorgt werden. Sollte sich jedoch noch anderer Abfall im Erdaushub befinden, müssen die entsprechenden Unternehmen zusätzliche Sortier- und Entsorgungskosten verlangen.

Grünschnitt und Gartenabfälle entsorgen

Zum Begriff Grünabfall gehört jedweder Müll, der bei der Gartenarbeit anfällt. Das ist beispielswese Laub, Rasenschnitt, kleine Äste und Wurzeln sowie Sträucher.

Wer Grünschnitt entsorgen möchte, darf diesen Müll nicht mit Plastik, Glas oder anderen Materialien mischen.

Wer illegal Gartenabfälle entsorgen möchte, gefährdet den Wald und alle darin lebenden Tiere und Pflanzen
Wer illegal Gartenabfälle entsorgen möchte, gefährdet den Wald und alle darin lebenden Tiere und Pflanzen

Bei Grünabfall ist es besonders wichtig, dass Personen diesen nicht im Wald oder auf Freiflächen entsorgen. Das kann nicht nur eine Geruchsbelästigung für Anwohner verursachen. Zudem stört dieser Gartenabfall Tiere und Natur in dem Gebiet. Wilde Müllablagerung reduziert zusätzlich die Erholungsfunktion mancher Gebiete.

Aus diesem Grund nennt der Umwelt-Bußgeldkatalog teilweise hohe Strafen für das illegale Müllentsorgen. Diese sind jedoch je nach Bundesland unterschiedlich.

Wer Gartenabfälle richtig entsorgen möchte, muss Grünschnitt und Co. in die Biotonne werfen. Jedoch darf jede Stadt, Gemeinde und jeder Kreis selbst entscheiden, was in die Biotonne gehört und was nicht. Diese Entscheidung trifft meist der öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger vor Ort. Denn dieses Unternehmen weiß, welche Verwertungsmöglichkeiten und Behandlungsanlagen möglich und vorhanden sind. Wer also Gartenabfälle entsorgen möchte, sollte darauf achten, welche Richtlinien das lokale Amt bzw. Entsorgungsunternehmen vorschreibt.

Allgemein ist zu sagen, dass folgende Grünabfälle in der Biotonne entsorgen werden können:

  • Abfall von Beeten
  • Zweige und Schnitt von Bäumen und Hecken
  • Blumen sowie deren Erde
  • Topfpflanzen (ohne Topf)
  • Unkraut

Teebeutel, Obstreste, Eierschalen etc. können Sie neben dem Grünschnitt als Gartenabfall in der Biotonne entsorgen. Zu Bioabfall gehören jedoch nicht u.a. Glas, Asche, Medikamente, Papier, Plastiktüten, Textilien, Ruß oder Windeln.

Sollten Sie in einer dichtbesiedelten Stadt wohnen, lohnt es sich auch hier, die übrige Erde aus der Grünschnittentsorgung als Kleinanzeige im Internet zu veröffentlichen. Denn hier warten bereits Kleingarten- oder Balkonbesitzer darauf, günstige Erde anzukaufen. Wer also Erde entsorgen möchte, sollte sich vorher informieren, ob es noch Interessenten dafür gibt.

Holz und Baumschnitt entsorgen

Über den Sperrmüll können Sie auch Holz entsorgen
Über den Sperrmüll können Sie auch Holz entsorgen

Bei der Entsorgung von Grünschnitt kann auch Baumschnitt oder Holz anfallen. Altholz sollten Sie jedoch nicht über den Bioabfall entsorgen.

Als Altholz bezeichnen Entsorger Material, welches bereits gebraucht wurde. Ganz im Gegensatz zum Baumschnitt. Dieses ist unbehandelt, da es direkt vom Baum stammt.

In Deutschland regelt die Altholzverordnung, wie Verbraucher Altholz entsorgen können. In der Regel geschieht dies über den Sperrmüll. Hier können Sie jegliche Arten von behandeltem und gebrauchtem Holz entsorgen.

Baumschnitt, also natürliches, unbehandeltes Holz können Sie problemlos über die Biotonne entsorgen. In Berlin beispielsweise gibt es die Biogut-Tonne, in der Sie auch Baumschnitt entsorgen können. Der örtliche Recyclinghof nimmt Äste, Zweige und Stammholz in der Regel bis zu einer kleinen Menge entgeltfrei an. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, das Holz richtig zu verpacken und es nicht lose abzugeben.

Laub entsorgen

Laub gehört wie Grünabfall zum Biomüll. Die Laubentsorgung sollte demnach über die Biotonne erfolgen. Laubbläser eignen sich zwar gut, um das lästige Laub zu entsorgen, jedoch müssen Sie hier einiges beachten.

Zum einen können Sie damit Kleintiere töten, die wichtig für das Ökosystem im Garten sind. Zum anderen ist diese Art der Laubentsorgung sehr laut. Aus diesem Grund müssen Sie darauf achten, dass Sie nicht gegen den Lärmschutz verstoßen.

Aufgrund der oftmals hohen Mengen an Laub, welche zu entsorgen sind, ist die Biotonne nur bedingt geeignet. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, beim Wertstoffhof anzufragen, ob diese Art von Gartenabfall hier entsorgt werden kann. Manche Gemeinden geben spezielle Säcke für Gartenabfälle aus, mit denen Sie auch Laub entsorgen können.

Rasenschnitt entsorgen

Rasenschnitt gehört in die Kategorie der Gartenabfälle, die Sie auch in der Biotonne entsorgen können. Jedoch raten Experten, dass die Grasblätter gut als Mulchmaterial verwendet werden können. Anstatt den Rasenschnitt zu entsorgen, dient er auch perfekt als Kompost. Gemeinsam mit Laub und Erde kann das übrige Gras kompostiert werden.

Rasenschnitt im Wald zu entsorgen, ist auch verboten. Das frisch geschnittene Gras hat einen hohen Wasseranteil und schimmelt schnell. Dabei entwickeln sich fiese Gerüche. Diese entstehen auch bei der illegalen Pferdemistentsorgung. Hierfür können Sie bei regionalen Landwirten oder dem Wertstoffhof anfragen.

So können Sie viele Gartenabfälle über den Kompost entsorgen. Dieser dient wiederum als Dünger für Pflanzen und Co. Möchten Sie jedoch den Kompost entsorgen, können Sie diesen auch in die Biotonne werfen.

Eine große Menge Gartenabfälle zu entsorgen?

Die Kosten für einen Container für Gartenabfälle richten sich nach der Menge
Die Kosten für einen Container für Gartenabfälle richten sich nach der Menge

Die Gartenabfallentsorgung kann immer dann zum Problem werden, wenn es sich um eine große Menge handelt. Diese passt meist nicht mehr in die Biotonne. Anstatt jedoch die Gartenabfälle mit dem Auto bis zum Wald zu fahren und sie dort illegal zu entsorgen, können Sie einen Grünschnittcontainer mieten. Im Vergleich mit den Bußgeldern für das illegale Abladen von Grünabfall, ist dies die günstigere Variante.

Die Container für Gartenabfälle gibt es in verschiedenen Größen. Dabei können Sie beim öffentlich-rechtlichen Wertstoffhof Ihrer Gemeinde oder Stadt nachfragen oder einen privaten Entsorger beauftragen, die Gartenabfälle zu entsorgen.

Achten Sie beim Mieten vom Container für Gartenabfälle auf die jeweiligen Hinweise des Entsorgungsunternehmens. Oftmals müssen Äste, Wurzeln, Sträucher oder kleine Bäume gekürzt werden. Der Durchmesser sollte maximal 15 cm betragen. Sie müssen die Äste, Sträucher etc. kürzen, wenn die Länge mehr als einen Meter beträgt.

Auch bei dieser Art der Entsorgung von Grünschnitt sollten Sie vorher abschätzen, um wie viel Kubikmeter Abfall es sich handelt. Die Container für Gartenabfälle gibt es in verschiedenen Größen. Damit die Entsorger einen gefahrlosen Transport gewährleisten können, dürfen Sie den Container nur bis zur Ladekante mit Grünabfall befüllen.

Neben dem Grünschnittcontainer gibt es in vielen Kommunen Säcke für Gartenabfälle. In Berlin beispielsweise beträgt das Fassungsvermögen von einem Sack etwa 90 Liter und kostet zirka 4 Euro. Wer Gartenabfälle wie z.B. Laub entsorgen möchte, sollte zu dieser Lösung greifen. Die Säcke für Gartenabfälle werden meist wieder vom Entsorger abgeholt.

Ist das Verbrennen von Gartenabfällen im eigenen Garten legal?

Nein, ist es nicht. Die Wertstoffhöfe haben bestimmte Anlagen, um die Bioabfälle richtig zu verwerten. Meist werden die Gartenabfälle verbrannt. Daraus entsteht Energie, die weitergenutzt wird. Dies ist im eigenen Garten nicht möglich. Zudem entstehen durch das Verbrennen von Gartenabfällen giftige Dämpfe, die bei modernen Anlagen durch spezielle Filtersysteme nicht in die Umwelt gelangen.

Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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