Papierrecycling: Papier und Pappe richtig entsorgen

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 23. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Bußgeldkataloge Papierrecycling der einzelnen Bundesländer

BundeslandPapier illegal entsorgtüber 2 Kilogramm Papier illegal entsorgt
Baden-Württemberg25 - 75 €75 - 500 €
Bayern35 €80 - 320 €
Berlin 35 €/
Brandenburg 20 €50 - 200 €
Bremen 25 €75 - 1.000 €
Hamburg 50 - 100 €120 - 600 €
Hessen 20 €50 - 1.500 €
Mecklenburg-Vorpommern10 - 20 €15 - 200 €*
Niedersachsen 50 - 80 €80 - 1.000 €
Nordrhein-Westfalen25 - 80 €80 - 510 €
Rheinland-Pfalz25,56 - 76,69 €76,69 - 511,29 €
Saarland 25 - 200 €75 - 500 €
Sachsen 20 - 50 €40 - 120 €
Sachsen-Anhalt//
Schleswig-Holstein20 €50 - 200 €
Thüringen 20 €50 - 1.500 €

*Menge bis 10 Liter/Kilogramm

Papierentsorgung und Papierentwertung in Deutschland

Wie funktioniert Papierrecycling? Hier lesen Sie Näheres.
Wie funktioniert Papierrecycling? Hier lesen Sie Näheres.

In Deutschland fallen jährlich etwa 8 Millionen Tonnen Papier, Pappe und Kartonagen an. Im Vergleich mit dem Gesamtaufkommen allen Abfalls im Land macht Papier etwa fünf Prozent aus. Dennoch begegnet uns Papier als wichtiger Rohstoff fast jeden Tag – ob als Zeitung, Verpackung oder im Büro als Druckpapier.

Doch wie lässt sich Papier recyceln und worauf ist bei der Entsorgung zu achten? Mehr dazu in diesem Ratgeber.

FAQ: Papierrecycling

Wie funktioniert das Recycling von Papier?

Fürs Papierrecycling wird der Abfall aus der blauen Tonne genutzt. Dabei werden Kartons, buntes sowie weißes Papier voneinander getrennt und separat weiterverarbeitet. Das Altpapier muss dann zerkleinert, von Druckerfarbe befreit und mit Wasser zu einem Brei verarbeitet werden. Dieser Brei wird anschließen ausgerollt und getrocknet.

Welche Produkte können aus Altpapier hergestellt werden?

Das durch Recycling entstandene Papier kann unter anderem für Zeitschriften und Zeitungen, Druckerpapier, Verpackungsmaterial wie Kartonagen sowie Hygienepapiere genutzt werden.

Warum ist Papierrecycling wichtig?

Durch die Aufbereitung von Papier müssen weniger Bäume für die Herstellung gefällt werden. Der Kauf entsprechender Produkte kommt also der Umwelt zugute.

Die Altpapierentsorgung

Die Verpackungsverordnung (VerpackV) sowie das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) regeln die Papierentsorgung und das Papierrecycling in Deutschland. Laut der Verpackungsverordnung muss die stoffliche Verwertung von Verkaufsverpackungen aus Papier, Pappe und Karton mindestens 70 Prozent betragen. Dabei handelt es sich jedoch nur um das Papier, das beim privaten Endverbraucher anfällt.

Auch Unternehmen verbrauchen Papier, z.B. beim Drucken von wichtigen Protokollen oder beim Zeitungsdruck. Hierbei ist die Papierrecycling-Quote jedoch auch sehr hoch, weshalb die in Deutschland gedruckten und vertriebenen Zeitungen zu einem Großteil aus Recyclingpapier bestehen, welches aus dem Recycling-Vorgang stammt.

Darum wird Papier dem Recycling zugeführt

In privaten Haushalten fällt Altpapier an. Aber auch in Kleinbetrieben, Behörden, Verwaltungen, größeren Unternehmen wie Kaufhäuser, Supermärkte oder Fachgeschäfte. Außerdem fällt auch in Druckereien, Verlagen oder Zeitschriftenhandeln Papier für das Recycling an.

Das Papierrecycling erfüllt eine wichtige Rolle, da es zum Umweltschutz beiträgt. Die aus der Altpapierentsorgung neu entstandenen Produkte tragen dazu bei, Gewässer weniger zu belasten und Abfallmengen zu reduzieren. Denn bei der Herstellung in der Papierindustrie wird oftmals mit vielen Chemikalien gearbeitet. Außerdem sorgt das neue Papier nach dem Recycling dafür, dass weniger Bäume abgeholzt werden müssen.

Papier, welches dem Recycling zugeführt wurde, spart bis zu 60 Prozent Energie und bis zu 70 Prozent Wasser (Quelle: Umweltbundesamt)

Wie läuft die Papierverwertung ab?
Papierrecycling funktioniert über die blaue Tonne
Papierrecycling funktioniert über die blaue Tonne

Das Papierrecycling sowie die Sammlung von Altpapier übernehmen kommunale und private Entsorgungsbetriebe. Sie sind laut KrWG zur Erfassung von Papier und dem Recycling verpflichtet.

Moderne Sortieranlagen trennen das Altpapier in verschiedene Kategorien, welche durch die jeweilige Qualität bestimmt werden. Danach beginnt die eigentliche Aufbereitung. Das Papier wird zerfasert.

Das bedeutet, dass Stoffe wie Metall, Glas, Textil, Sand, Kunststoff und Co. durch moderne Siebanlagen gefiltert wird.

Das Zeitungspapier wird noch einmal in dem sogenannten „Deinking“-Prozess entfärbt. Dieser Vorgang entfernt alle Druckfarben und nutzt dabei Chemikalien. Zudem kann das Altpapier noch gebleicht werden.

Produkte, die ein Umweltzeichen auf der Verpackung zeigen, sind ohne chlorhaltige Bleichmittel behandelt worden. Das Umweltzeichen „Blauer Engel“ steht für maximalen Wald- und Ressourcenschutz sowie strengste Kriterien beim Chemikalieneinsatz. Auch Wärmedämmmaterialen und Rippenpappen zur Schalldämmung nutzen dieses Zeichen.

Das Papierrecycling: Das gehört in die Tonne

Damit das Papier anschließend dem Recycling zugeführt werden kann, müssen Verbraucher genau darauf achten, was sie in die blaue Tonne oder den blauen Container werfen.

Das gehört in die blaue Tonne:

  • Zeitschriften und Zeitungen
  • Verpackungen aus Pappe, Papier und Kartonage
  • Papier, Kartonage und Pappe aus Büros und Verwaltungen
  • Broschüren und Bücher sowie Schulmaterial aus Papier
  • unbeschichtetes Geschenkpapier
  • Geschenk- und Eierkartons

Wiederum gehören keine Getränkekartons in die blaue Tonne. Restliche Verpackungen müssen in der gelben Tonne entsorgt werden. Tapeten werden auch nicht über das Papierrecycling entwertet. Jegliche Papiere, die beschichtet oder behandelt wurden, können auch nicht über die Papierentsorgung verwertet werden. Dazu gehören beispielsweise Kohlepapiere, Wachs-, Paraffin- oder Ölpapiere bzw. -pappen.

Wer größere Mengen Altpapier dem Recycling zuführen möchte, kann größere blaue Tonnen oder Container bestellen sowie zum örtlichen Wertstoffhof bringen.

Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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