Verjährung für Blitzer im Ausland: Wann können Temposünder aufatmen?
Letzte Aktualisierung am: 9. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Wenn unschöne Urlaubsandenken drohen
Wer sich im Ausland von einem Blitzer bei einem Geschwindigkeitsverstoß erwischen lässt, erhält nach dem Urlaub nicht selten unerfreuliche Post. Denn innerhalb der Europäischen Union lassen sich Verkehrsordnungswidrigkeiten, die eine Geldsanktion von mindestens 70 Euro (in Österreich bereits ab 25 Euro) nach sich ziehen, grenzüberschreitend vollstrecken. Da die Bußgelder im Ausland mitunter deutlich höher ausfallen als in Deutschland, ist die Bagatellgrenze auch schnell erreicht.
Doch wie lange können Bußgeldbescheide für Verstöße im Ausland drohen? Wann tritt die Verjährung für Blitzer im Ausland ein? Und gelten dabei innerhalb Europas einheitliche Fristen oder hat jeder Staat eigene Vorgaben? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Verjährung beim Blitzer im Ausland
Ja, deutschen Autofahrer kann für ein Ordnungswidrigkeiten ein Bußgeld im Ausland drohen. Innerhalb der Europäischen Union besteht zudem ein Vollstreckungsabkommen, sodass Forderungen über 70 Euro in Deutschland vollstreckt werden können.
Es gibt keine einheitlichen Vorgaben, wann bei einem Bußgeld aus dem Ausland die Verjährung eintritt. Aus diesem Grund gelten, wenn Sie geblitzt wurden im Ausland, bei der Verjährung die gesetzlichen Regelungen der einzelnen Staaten. Eine Übersicht zu den Fristen finden Sie hier.
Für Staaten außerhalb der EU gibt es keine Abkommen für die Vollstreckung von Bußgeldern. Erwischt Sie dort ein Blitzer, können im Ausland bis zur Verjährung weitreichende Konsequenzen drohen. Planen Sie also eine erneute Einreise in das entsprechende Land, sollten Sie die Forderungen besser begleichen.
Geblitzt im Ausland: Wann die Verjährung eintritt
Autofahrer, die im Ausland von einem Blitzer bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung erwischt wurden, müssen unter Umständen mit einem Bußgeldbescheid rechnen. Denn Forderungen von mindestens 70 Euro, wobei sowohl Geldsanktionen als auch Mahn- und Bearbeitungsgebühren berücksichtig werden, lassen sich innerhalb der EU grenzüberschreitend vollstrecken.
Bis der Bußgeldbescheid beim Verkehrssünder in Deutschland ankommt, können unter Umständen Wochen und Monate vergehen. Aus diesem Grund stellt sich nicht selten die Frage: Wann tritt die Verjährung bei einem Blitzer aus dem Ausland bzw. einem dadurch festgestellten Tempoverstoß ein?
Grundsätzlich gilt dabei: Wurden Sie geblitzt im Ausland, erfolgt die Verjährung üblicherweise nicht nach deutschem Recht, sondern es gelten die Regelungen des Landes, in dem sich der Verstoß ereignet hat. Bei uns haben die Behörden drei Monate Zeit, den Schuldigen zu ermitteln, in anderen Staaten kann die Frist aber auch mehrere Jahre betragen.
Nachfolgend haben wir einige Beispiele für die Fristen zur Verjährung beim Blitzer im Ausland zusammengestellt:
Land | Maximale Verjährungsfrist |
---|---|
Belgien | 1 Jahr |
Frankreich | 1 Jahr |
Italien | 360 Tage |
Niederlande | 2 Jahre |
Österreich | 1 Jahr |
Polen | 1 Jahr |
Schweiz | 2 Jahre |
Spanien | 3 Jahre |
Ungarn | 2 Jahre |
Erwischen Blitzer Temposünder außerhalb der Europäischen Union bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung, müssen diese zurück in der Heimat keine Vollstreckung der daraus resultierenden Bußgeldbescheide befürchten. Wollen sie das Bußgeld nicht begleichen, sollten sie allerdings besonders auf die Friste zur Verjährung der Blitzer im Ausland achten, denn sonst können bei einer erneuten Einreise weitreichende Sanktionen drohen.
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ich würde am 25.6.2021 in Bulgarien geblitzt. statt 50 km/h waren es 63 km/h. heute am 24.3.2024 habe ich den Bußgeld bescheid bekommen.
muss ich den noch bezahlen ?
mit freundlichen Grüßen
w Heuschmid