Wissenswertes zur Verkehrsstatistik für die Jahre 2020/2021
Letzte Aktualisierung am: 22. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Verkehrsaufkommen in Deutschland: Die Statistik schafft Klarheit
Das überörtliche Straßennetz Deutschlands weist insgesamt eine Länge von 229.721 Kilometern auf. Mit inbegriffen sind hierbei Bundesautobahnen, Bundesstraßen, Landesstraßen sowie Kreisstraßen. Hinzu kommen außerdem Gemeindestraßen, die über eine Länge von mehr als 430.000 Kilometern verfügen.
Ein derart gut ausgebautes Straßennetz bringt einige Vor- aber auch Nachteile mit sich. Zwar sorgt es für eine bessere Lebensqualität, da Menschen leicht von A nach B gelangen und Güter transportiert werden können, allerdings birgt ein starkes Verkehrsaufkommen gleichzeitig auch ein höheres Unfallrisiko. Hinzu kommen störender Lärm und Abgase.
Sinn und Zweck einer Verkehrsstatistik ist es, den Verkehrsfluss durch die daraus gewonnenen Erkenntnisse besser organisieren und Maßnahmen ergreifen zu können, um eine positive Entwicklung zu fördern. In unserem Ratgeber geben wir Ihnen anhand diverser Verkehrsstatistiken einen Überblick über die Geschehnisse auf deutschen Straßen in den Jahren 2020/2021.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Verkehrsstatistik
Durch eine Verkehrsstatistik erkennen Experten, wo und aus welchen Gründen das höchste Unfallrisiko besteht. Mit diesem Wissen können dann entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um den Verkehr zu optimieren und sicherer zu machen.
Die Verkehrsstatistik gibt es unter anderem vom Kraftfahrt-Bundesamt. Aber auch Automobilclubs können Erhebungen durchführen. Vom ADAC gibt es z. B. auch eine Stau-Statistik.
Nein, auch die Schweiz und Österreich behalten ihr Verkehrsaufkommen im Auge und geben Verkehrs- und Unfallstatistiken heraus.
Was sind die beliebtesten Verkehrsmittel der Deutschen?
Am 1. Januar 2021 waren dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zufolge insgesamt 66,9 Millionen Kraftfahrzeuge mit amtlichen Kennzeichen in Deutschland zugelassen. Mobilität ist dieser Statistik zufolge also ein wichtiger Punkt für die Deutschen. Wie sich diese Zahl auf die verschiedenen Fahrzeugarten aufteilte, zeigt die folgende Tabelle:
Kraftfahrzeuge in Deutschland 2021 | Anzahl |
---|---|
Personenkraftwagen | 48,2 Millionen |
Anhänger | 7,9 Millionen |
Krafträder | 4,7 Millionen |
Lastkraftwagen | 3,4 Millionen |
Sattelzugmaschinen | 218.469 |
Kraftomnibusse | 75.548 |
(Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt)
Aus dieser Verkehrsstatistik wird sehr deutlich, dass es sich beim Auto mit Abstand um das beliebteste Kfz der Deutschen handelt. Dicht dahinter befinden sich Anhänger, Krafträder und Lastkraftwagen. Generell steigerte sich der Bestand an Kraftfahrzeugen in Deutschland laut dem KBA im Jahr 2021 um 1,1 Millionen im Vergleich zum Stichtag des Vorjahres.
Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ging laut Statistik im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie stark zurück. So halbierte sich das Fahrgastaufkommen mit 88 Millionen Personen gegenüber 2019 beinahe. Über 7,97 Milliarden Fahrten wurden im Linienverkehr mit Bus und Bahn allein in Deutschland unternommen.
6,1 Millionen Fahrgäste entschieden sich bei ihrer Reise laut Verkehrsstatistik 2020 für den Linienfernverkehr mit Bussen. Etwa 82 Millionen Reisende waren mit im Fernverkehr mit Eisenbahnen unterwegs.
Der Verkehr mit Stadt-, Straßen- und U-Bahnen ging der Verkehrsstatistik zufolge im Vergleich zu 2019 um 32 Prozent zurück. Bei der Nutzung von Nahverkehrsbussen waren es etwa 25 Prozent. Im Eisenbahnnahverkehr war ebenfalls ein Rückgang verbucht, dieser belief sich im Vergleich zu 2019 auf 39 Prozent.
Statistik: Unfälle im Verkehr
Im Jahr 2020 kam es laut der Verkehrsstatistik des Statistischen Bundesamts zu insgesamt 2.245.245 Unfällen auf deutschen Straßen. Bei 1.980.746 davon konnte lediglich ein Sachschaden verzeichnet werden, Unfälle mit Personenschaden gab es 264.499. Insgesamt 2.719 Menschen mussten im Jahr 2020 ihr Leben bei Verkehrsunfällen lassen.
Im Vergleich zum Vorjahr gab es damit 327 Verkehrstote weniger. Laut Statistik bedeutet dies eine Rückgang um 10,8 Prozent. Auch die Zahl der verletzten Personen im Straßenverkehr hat abgenommen – um 14,8 Prozent. 327.550 Menschen zogen sich laut Verkehrsstatistik im Jahr 2020 bei Unfällen im Straßenverkehr Verletzungen zu.
Auch in puncto Stau zeigt die Statistik eine Steigerung im Jahr 2020
Einer Verkehrsstatistik des ADAC zufolge gab es im Jahr 2020 in Deutschland im Durchschnitt etwa 1.400 Staus – jeden Tag. Die Zahlen klingen erschreckend:
- Insgesamt kam es in etwa zu 513.500 Staus (etwa 28 Prozent weniger als im Vorjahr).
- Die Staulänge lag dabei bei rund 659.000 Kilometern (- 54 Prozent).
- Bundesweit standen deutsche Autofahrer 256.000 Stunden im Stau. Umgerechnet sind dies ca. 29 Jahre.
Der staureichste Wochentag im Jahr 2020 war übrigens der Dienstag, wobei der staureichste Kalendertag der 27. Februar – ein Donnerstag – war. Ca. 5.600 Kilometer Stau bildeten sich laut Verkehrsstatistik des ADAC an diesem Tag. Da das Verkehrsaufkommen wahrscheinlich mit der Zeit wieder normalisieren und die Anzahl der Baustellen auf Autobahnen ebenfalls immer weiter ansteigen wird, müssen sich deutsche Autofahrer wohl auch im nächsten Jahr auf Wartezeiten und Stop-and-Go-Situationen einstellen.
Verkehrsstatistik: In der Schweiz gab es ebenfalls weniger Verkehrstote
Ebenso wie in Deutschland kam es im Jahr 2020 zu weniger Unfällen im Straßenverkehr in der Schweiz. Einer Verkehrsstatistik des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) zufolge gab es insgesamt 48.662 Verkehrsunfälle auf Schweizer Straßen – 4.866 weniger als im Vorfahr.
Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden in der Schweiz lag bei 16.897, Unfälle mit Getöteten ereigneten sich 224, wobei 227 Menschen starben. Zusammengefasst verunfallten 2020 der Verkehrsstatistik des ASTRA zufolge 7.605 Menschen mit einem Pkw, 3.565 mit dem Motorrad, 3.637 mit dem Fahrrad und 1.644 zu Fuß.
Übrigens: Auch in puncto Stau ist die Statistik für die Schweiz interessant: 19.860 Stunden standen Schweizer Autofahrer auf Nationalstraßen 2018 im Stau. Dies sind 34 Prozent weniger als im Jahr 2019.
Wie sieht es mit der Verkehrsstatistik für Österreich aus?
Eine erfreuliche Nachricht: Es gab 2020 weniger Verkehrstote in Österreich. Laut einer Statistik des Bundesministeriums für Inneres (BMI) mussten insgesamt 344 Personen im Jahr 2020 ihr Leben bei Unfällen auf Österreichs Straßen lassen. Damit verstarben im Vergleich zum Vorjahr 72 Menschen weniger, was eine Verringerung von 17,3 Prozent bedeutet.
Es handelt sich dabei zudem laut der Verkehrsstatistik um die niedrigste Zahl an verstorbenen Personen im Verkehr seit 1950. Vor dem Jahr 2013 waren es stets mehr als 500 Verkehrstote.
Das Jahr 1972 gilt in Österreich übrigens als das „schwärzeste Jahr der Unfallstatistik“, da es insgesamt 2.948 Todesopfer bei Verkehrsunfällen gab.
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