VW-Krise: Die Folgen des Abgasskandals
Letzte Aktualisierung am: 20. August 2024
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VW in der Krise – die Situation im Konzern nach der Enthüllung
Der VW-Abgasskandal erschüttert seit 2015 die internationale Automobilbranche und hat weitreichende und andauernde Konsequenzen – sowohl für die Hersteller als auch für die Verbraucher.
Im Zuge des “Dieselgate” war bekannt geworden, dass einige Autohersteller, von denen der erste bekannt Gewordene VW war, mithilfe von Abschalteinrichtungen die geltenden Grenzwerte für Autoabgase umgingen. Die Abgasaffäre, in Verbindung mit der erhöhten Aufmerksamkeit in Medien und Politik, stürzte die Automobilindustrie, und auch VW, in eine Krise.
Doch was ist gemeint, wenn von der VW-Krise die Rede ist? Mit welchen Folgen hat der Konzern zu kämpfen? Dieser Beitrag liefert für die VW-Krise eine übersichtliche Zusammenfassung.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: VW-Krise
Ja, in Folge des Abgasskandals trat 2015 der damalige Vorstandsvorsitzende, Martin Winterkorn, zurück.
Der Aktienkurs von VW sank in Folge des Skandals zwischenzeitlich auf das niedrigste Niveau seit Oktober 2011.
Eine Schätzung von 2017 besagt, dass durch die zusätzliche Luftverschmutzung der manipulierten Diesel-Fahrzeuge es weltweit zu frühzeitigen Todesfällen von insgesamt 29.000 verlorenen Lebensjahren kam.
Die Volkswagenkrise im Überblick
Infolge der Enthüllungen im VW-Abgasskandal wurde weltweit in Millionen von Volkswagen eine entsprechende Manipulationssoftware gefunden. Im Regelfall war diese Software benutzt worden, um Diesel-Modellen mit eigentlich höheren Emissionen für die Euro-6-Plakette zu qualifizieren.
Allein in Deutschland wurden schätzungsweise 2,6 Millionen VW-Fahrzeuge mit Abschalteinrichtung verkauft. Der große Umfang des Skandals ist mit dafür verantwortlich, dass die VW-Krise auf vielen verschiedenen Ebenen angesetzt hat: Im Konzern selbst, in der Gesellschaft sowie bei Umwelt und Gesundheit.
Folgen der VW-Diesel-Krise im Konzern
Im Rahmen der Krisenbewältigung betrieb auch VW eigene Krisenkommunikation. Der Konzern achtet darauf, nicht den Begriff “Abgasskandal” zu verwenden. Stattdessen ist bei offiziellen Stellungnahmen zur VW-Krise in der Regel von der “Diesel- oder Abgasthematik” die Rede.
Dennoch mussten zahlreiche Maßnahmen ergriffen werden, um die VW-Krise zu bewältigen. Diese betrafen auch die Führungsebene und Manager. In der Folge der VW-Krise trat der damalige Vorstandsvorsitzende, Martin Winterkorn, zurück. Im Jahr 2016 war noch ein Reformplan vorgesehen, durch den in Deutschland 23.000 Stellen abgebaut worden wären. Dank der bleibenden Stärke der Marke VW und einer erfreulichen Jahresbilanz für 2017 sprach der Personalvorstand im Jahr 2018 allerdings davon, dass weltweit 50.000 neue Jobs geschaffen werden sollten, in Deutschland zwischen 5.000 und 6.000.
Auch die Kreditwürdigkeit von Volkswagen in der Krise wurde zwischenzeitlich herabgestuft, der Aktienkurs sank vorübergehend auf das tiefste Niveau seit Oktober 2011. Mittlerweile hat sich der Konzern in diesen Punkten allerdings erholt.
VW betreibt Krisenmanagement und hat nach Bekanntgabe des Skandals die sofortige Umorientierung auf die Diesel-Technologien SCR und AdBlue vollzogen und verkündet, nur noch die umwelttechnisch besten Abgassysteme einzusetzen.
Bis heute laufen zahlreiche Klagen gegen das Unternehmen, deren Großteil Sammelklagen von betroffenen Autokäufern darstellen.
Folgen für Gesellschaft und Verbraucher
Die VW-Krise betrifft auch und vor allem die betrogenen Verbraucher, die unter falschen Angaben ein Auto kauften. Nicht nur gingen sie beim Kauf aufgrund der Euro-6-Bezeichnung von einem erhöhten Marktwert aus, sie müssen nun in vielen Fällen Fahrverbote, starken Wertverlust und den de facto höheren Verbrauch in Kauf nehmen. Nicht zuletzt sind dies Beweggründe, die viele Verbraucher zum Klagen animieren.
Auswirkungen der Krise bei VW auf Umwelt und Gesundheit
Im Jahr 2017 wurde geschätzt, dass es durch die zusätzliche Schadstoffbelastung aufgrund der Krise bei VW weltweit zu frühzeitigen Todesfällen von insgesamt 29.000 verlorenen Lebensjahren kam. Die Luftverschmutzung soll durch Todesfälle und anderweitige Gesundheitsschäden allein in Europa und den USA Kosten von 39 Milliarden US-Dollar verursacht haben.