Was ist Aquaplaning eigentlich? Unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr
Letzte Aktualisierung am: 10. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Drohende Rutschpartie ganz ohne Eis oder Schnee
Bei kalten Temperaturen sind die meisten Kraftfahrzeugfahrer darauf vorbereitet, dass es an der einen oder anderen Stelle glatt werden könnte. Sie stellen sich dann im besten Fall entsprechend darauf ein und passen ihren Fahrstil entsprechend an.
Doch noch immer unterschätzen viele, dass es auch unabhängig von Minustemperaturen glatt auf den Straßen werden kann, selbst im Sommer. Neben abgefahrenen Reifen, Rollsplitt, nassem Laub und losem Untergrund kann das Auto insbesondere bei Aquaplaning ins Schleudern kommen.
Doch was ist die Aquaplaning zugrunde liegende Theorie? Und wozu genau führt Aquaplaning eigentlich?
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Was ist Aquaplaning?
Kann das Regenwasser nicht durch das Reifenprofil abgeleitet werden, staut sich dieses vor dem Reifen auf und kann ggf. einen Keil bilden. Schiebt sich diese unter das Rad, sodass dieses keinen Kontakt mehr zur Fahrbahn hat, liegt Aquaplaning vor.
Dieses Phänomen entsteht vor allem im Sommer und im Herbst, wenn starke Regenschauer niedergehen.
Bemerken Sie, dass die Reifen aufgrund von starkem Regen die Bodenhaftung verlieren, sollten Sie hektische Lenk- und Bremsmanöver vermeiden. Denn diese können zum Ausbrechen des Fahrzeugs führen.
Was bedeutet Aquaplaning? Definition der physikalischen Grundlagen
Aquaplaning meint die sogenannte Wasserglätte, die ähnlich zu Eisflächen auf der Fahrbahn die Reibung zwischen Reifen und Fahrbahn erheblich herabsetzt. Nasse Fahrbahnen verringern den Reibungswiderstand zwischen Reifen und Fahrbahn grundsätzlich, doch ins Schleudern geraten allein dadurch die wenigsten Fahrer.
Was ist aber beim Aquaplaning anders? Hierbei handelt es sich um einen besonderen Fahrzustand, bei dem der Reifen die Bodenhaftung verliert.
Wie entsteht Aquaplaning?
Beim Fahren über eine nasse Fahrbahn kann sich Wasser vor dem Reifen ansammeln, wenn es nicht schnell genug verdrängt und über die Reifenrillen abgeleitet werden kann. Ist die Wassermenge groß genug, kann sich diese einem Keil gleich vorne unter den Reifen schieben. Dadurch wird der Reifen gewissermaßen von der Straße gehoben und verliert durch den dickeren, unterm Reifen entstandenen Wasserfilm stärker an Bodenhaftung. So kann das Fahrzeug ins Schleudern geraten.
Die folgende Infografik veranschaulicht die Entstehung von Aquaplaning:
Aquaplaning meint damit nicht einfach die verringerte Reibung eines Reifens auf nasser Fahrbahn, sondern die unter besonderen Umständen bestehende Möglichkeit, dass dieser durch die Kraft des vor ihm hergeschobenen Wassers angehoben wird.
Was kann zu Aquaplaning führen? Erklärung von Einflussfaktoren
Was ist Auslöser von Aquaplaning? Es gibt unterschiedliche Faktoren, die das Auftreten von Aquaplaning insbesondere begünstigen.
Den größten Faktor bei der Entstehung von Aquaplaning stellt die Geschwindigkeit des Fahrzeugs dar. Je schneller ein Wagen fährt, desto weniger Zeit steht den Reifen zur Verfügung, um das Wasser auf der Fahrbahn über die Drainage des Reifenprofils abzuleiten oder zu verdrängen.
Doch ein zu hohes Tempo allein führt nicht automatisch auch zu Aquaplaning. Vielmehr kann das Zusammentreffen verschiedener Faktoren im Einzelfall das Aufschwimmen der Reifen begünstigen. Ein Schema F gibt es dabei nicht.
Weitere Aspekte, die die Gefahr von Wasserglätte erhöhen können, sind z. B.:
- Das Reifenprofil fungiert auf nasser Fahrbahn als Drainage: Über die Profilrillen wird das vom Reifendruck verdrängte Wasser aufgenommen und abgeleitet. Bei abgefahrenen Reifen können die Profilrillen diese Funktion nicht mehr optimal erfüllen.
- Neben Profilrillen spielt auch die Breite der Lauffläche von Reifen eine Rolle. Je größer die Lauffläche, desto größer auch die Kontaktfläche zwischen Reifen und Fahrbahn. Schmalere Reifen hingegen können das Risiko von Aquaplaning erhöhen.
- Da der Druck auf die Reifen ein entscheidender Faktor bei der Verdrängung von Wasser ist, kann insbesondere bei leichteren und kleineren Fahrzeugen die Gefahr von Aquaplaning bestehen.
Tipps: Was ist bei Aquaplaning zu tun?
Ebenso wie bei Rutschpartien bei winterlichen Straßenverhältnissen, gibt es einige Tipps, die Ihnen helfen können, wenn Sie doch einmal auf regennasser Fahrbahn ins Schlingern geraten:
- Vermeiden Sie Vollbremsungen, die zum Ausbrechen des Fahrzeuges und Blockieren der Räder führen könnten.
- Setzen Sie die Geschwindigkeit stattdessen langsam herab und lassen Sie das Fahrzeug ausrollen. Durch das langsame Rollen der Räder kann sich der entstandene Wasserfilm besser abbauen.
- Vermeiden Sie zudem starke Lenkbewegungen und soweit nötig nur leicht gegenlenken.