Kfz-Wertgutachten: Inhalt, Umfang und Kosten
Letzte Aktualisierung am: 18. August 2024
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Alles rund um das Thema Wertgutachten
Wie hoch der Wert eines Gebrauchtwagens zu einem bestimmten Zeitpunkt ist, wird in verschiedenen Situationen relevant, zum Beispiel, wenn Sie ein bereits genutztes Fahrzeug kaufen oder verkaufen wollen. Nicht selten ist von der Fahrzeugbewertung abhängig, welche Preise für einen Gebrauchtwagen oder Oldtimer erzielt werden können. Und auch im Zusammenhang mit dem Leasing treten Kfz-Gutachten immer wieder in Erscheinung, schließlich bestimmt der Restwert, ob und wie viel Sie für entstandene Schäden nachzahlen müssen. Dabei geht es mitunter um vierstellige Summen. Die festgestellten Minderwerte bestimmen dabei, wie tief Sie in die Tasche greifen müssen.
Dieser Ratgeber erläutert vor diesem Hintergrund, wie ein Kfz-Wertgutachten angefertigt wird, was ein Sachverständiger am Kfz überprüft und mit wie hoch beim Kfz-Gutachten die Kosten ausfallen.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Wertgutachten
Eine Fahrzeugbewertung kann unter anderem im Vorfeld eines Verkaufs oder zur Bestimmung des Restwertes nach einem Unfall bzw. beim Auslaufen des Leasing-Vertrages erfolgen.
Lassen Sie ein Kfz-Gutachten anfertigen, sieht dieses eine umfassende Begutachtung des Fahrzeugs vor. Zudem findet in der Regel eine Probefahrt statt.
In einem Oldtimer-Gutachten wird der Zustand des Fahrzeugs mithilfe von Noten angegeben. Wobei eine eins besonders gut ist und bei einer fünf ein Restaurierungsbedarf besteht.
Worauf sich ein Wertgutachten beim Auto fokussiert
Das Wertgutachten für ein Kfz steht am Ende der so genannten Fahrzeugbewertung. Ein Sachverständiger überprüft hierbei die wertrelevanten Faktoren, um den Händlereinkaufspreis (HEK), den Händlerverkaufswert (HVK) oder den Wiederbeschaffungswert (WBW) zu bestimmen. Dabei werden alle Informationen rund um das Fahrzeug gesammelt, notiert und ihr Beitrag zum Wert des Kfz ermittelt.
Der Gutachter untersucht das Auto für das Wertgutachten auf folgende Details:
- grundsätzliche Fahrzeugdaten (Erstzulassung, Laufleistung, Ausführung etc.)
- Serien- und Sonderausstattung
- sonstige Faktoren, die sich wertsteigernd auswirken können (kostspielige Reparaturen, AT-Aggregate usw.)
- anstehende Reparaturen (Inspektionen, zu beseitigende Läsuren, vom Verschleiß in Mitleidenschaft gezogene Teile)
- nicht vorhandene Fahrzeugteile
- etwaige Vorschäden durch einen Unfall etc., die zu einer Wertminderung beitragen
Die Analyse macht neben der Untersuchung von Innen-, Motor- und Kofferraum, auch vor der Begutachtung des Unterbodens inklusive des Fahrwerks nicht Halt. Der mit der Erstellung des Wertgutachtens betraute Sachverständige unternimmt darüber hinaus auch eine Probefahrt mit dem jeweiligen Fahrzeug, um sich ein umfassendes Bild zu verschaffen. Alle Schritte werden in der Regel auch mit Bildern dokumentiert.
Warum ein Wertgutachten gerade bei Oldtimern sinnvoll sind
Oldtimer erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, schließlich unterstreicht so mancher Autofahrer seine Individualität gerne mit einem besonderen Auto, das dann als Statussymbol dient und nicht dem schnöden Transport.
Liebhaber blättern für besonders seltene und gut erhaltene Exemplare bisweilen hohe Summen hin, was auch zwielichtige Autohändler und Verkäufer auf den Plan ruft. Mit einem unabhängigen Gutachten für das Kfz kann ein Verkäufer daher seine Seriosität unterstreichen.
Doch wird ein Gebrauchtwagen mit Sammlerwert für ein Wertgutachten untersucht, lauern zahlreiche Gefahren. Arbeitet der Gutachter unvorsichtig, verursacht zum Beispiel die Hebebühne schnell Schäden am Liebhaberstück. Ein Desaster für den Verkaufswert.
Welche Bedeutung haben die Zustandsnoten im Wertgutachten?
Wie gut sich ein Oldtimer gehalten hat, ist der jeweiligen Zustandsnote zu entnehmen. Sie wurden von Classic Data entwickelt und haben sich im Fahrzeughandel bewährt. Die Skala reicht von eins bis fünf:
- Note eins steht für makellos: Das inspizierte Fahrzeug weist keinerlei Mängel, Beschädigungen oder Verschleißspuren auf. Optisch wie technisch handelt es sich um ein rundum einwandfreies Fahrzeug, das wie neu ist.
- Note zwei steht für gut: Das Kfz ist in einem guten Zustand, verfügt jedoch über kleinere Gebrauchsspuren. Diese Zustandsnote erhalten Fahrzeuge, die sich in einem guten unrestaurierten Originalzustand befinden oder professionell originalgetreu restauriert wurden.
- Note drei steht für gebraucht: Optische und technische Mängel fallen nicht besonders ins Gewicht, sind jedoch erkennbar. Durchrostungen weist es nicht auf. Es ist uneingeschränkt fahrbereit und verkehrssicher, muss jedoch mittelfristig zur Reparatur. Der Typ des Motors entspricht dem Original.
- Note vier steht für verbraucht: Auch diese Pkw sind fahrbereit, jedoch nur bedingt. Sie kommen durch die nächste Hauptuntersuchung jedoch nicht, ohne, dass Reparaturen vorgenommen werden. Deutliche Mängel, erheblicher Verschleiß und Durchrostungen können vorliegen. Alle Teile sind vorhanden, doch entsprechen womöglich nicht dem Originalzustand.
- Note fünf steht für restaurierungsbedürftig: Der untersuchte Pkw ist nicht fahrbereit, da überall Mängel vorzufinden sind. Zudem ist es in bestimmten Baugruppen nicht komplett, was gerade bei stillgelegten Fahrzeugen häufig vorkommt. Ihr Verwendungszweck beschränkt sich in der Regel darauf, als Teilelieferant zu dienen.
So teuer wird das Auto-Gutachten
Die Beauftragung von einem Kfz-Sachverständigenbüro bzw. Experten, die Ihr Fahrzeug begutachten, bewerten und anschließend ein Gutachten für das Auto ausstellen, ist nicht umsonst zu haben. Je nachdem, wie umfangreich die Dokumentation ausfällt und welche Aufwendungen sie sonst noch zu erbringen haben, variieren die zu zahlenden Preise für das Wertgutachten.
Für ein Auto-Gutachten fallen variable Kosten an. Wie viel Sie zahlen müssen, hängt unter anderem vom Anbieter bzw. der Prüforganisation ab. Der Technische Überwachungsverein (TÜV) Rheinland berechnet für die Arbeit vom Gutachter, der das Kfz vor Ort an einer der Servicestationen unter die Lupe nimmt 125 Euro. Möchten Sie lieber, dass das Auto-Wertgutachten vor Ort erstellt wird, müssen Sie noch eine Schippe drauflegen – hier werden 150 Euro fällig.
Achtung: Dieses Angebot des TÜV-Rheinland gilt nur für Serien-Pkw, die maximal 50.000 Euro gekostet haben und ein Alter von zehn Jahren noch nicht überschritten haben. Auch die Dekra bietet an, Wertgutachten zu erstellen und das für Nutzfahrfahrzeuge sowie Freizeit- und Sonderfahrzeuge.
In der Regel müssen Sie für die Erstellung eines Oldtimer- oder Wohnmobil-Wertgutachtens tiefer in die Tasche greifen. Das zu entrichtende Entgelt bemisst sich hier häufig daran, ob es sich um ein Kurz- oder Vollgutachten handelt und wie hoch die zulässige Gesamtmasse des Fahrzeugs ist. Unabhängig davon lohnt es sich immer eine Marktanalyse der verlangten Preise durchzuführen. Mitunter können Sie hierdurch einige Euro sparen.
Gerade für Nicht Auto-affine Mitmenschen bieten Kfz Gutachter eine tolle Absicherung zum Qualitätscheck der zum Kauf stehenden Pkw’s.
Es müssen ja nicht immer gleich neue Autos sein, sondern man kann auch gute gebrauchte Autos auf dem Markt bekommen. Wer hinsichtlich des Allegemeinzustandes unsicher ist, kann für wenig Geld einen Gutachter hinzuziehen. Gebrauchte Pkw’s und Nutzfahrzeuge lassen sich wurnderbar käuflich erwerben, finanzieren, leasen oder was auch immer.